Angst vor dem Urteil Anderer: Was ist eine Soziale Angststörung?

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 19.12.2023 - 06:59

Viele Menschen leiden unter einer sozialen Angststörung, wissen es aber nicht. Dabei kann diese Angststörung gut behandelt werden.

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Menschen, die unter sozialer Angststörung leiden, fürchten sich teilweise wochenlang vor einem öffentlichen Auftritt. - Depositphotos

Die soziale Angststörung ist eine ernsthafte psychische Erkrankung. Sie ist durch übermässige Furcht vor negativer Beurteilung oder Demütigung in sozialen Situationen gekennzeichnet.

Menschen mit dieser Störung können Sie massiv unter diesen Ängsten leiden, dass sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Dies hat negative Auswirkungen auf wichtige Lebensbereiche wie die Arbeit oder Beziehungen.

Angststörungen werden immer häufiger

Obwohl die genauen Ursachen für das Auftreten einer sozialen Angsterkrankung nicht vollständig bekannt sind, deuten Studien auf bestimmte Risikofaktoren hin. Dazu gehören familiäre Vorbelastungen und traumatische Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich.

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Oft äussert sich eine Sozialphobie durch starkes Unwohlsein in grossen Menschenmengen. - Depositphotos

Menschen mit einer Sozialphobie fürchten sich oft wochenlang vor anstehenden Veranstaltungen. Körperliche Symptome wie Übelkeit oder Herzrasen sind die Folge.

Die Symptome sind besonders stark, wenn sie gebeten werden, vor anderen Menschen zu sprechen.

Behandlungsmöglichkeiten

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für die soziale Angststörung. Medizinische Fachkräfte empfehlen zunächst eine Therapie und ergänzen diese bei Bedarf durch Medikamente wie Betablocker, Antidepressiva oder Beruhigungsmittel.

Menschen mit sozialer Phobie können unterschiedliche Arten von sozialen Situationen fürchten. Daher unterscheiden Forscher und medizinisches Personal meist zwischen zwei Formen dieser Erkrankung: der spezifischen und der generalisierten Sozialphobie.

Auch Kinder können unter einer Sozialphobie leiden. Sie zeigen jedoch oft andere oder zusätzliche Symptome. Dazu können Heulkrämpfe, Wutanfälle sowie die Verweigerung, an Klassen-Aktivitäten teilzunehmen, gehören.

Therapie und Medikamente

Die Diagnose einer sozialen Angststörung ist oft schwierig, da viele Betroffene ihre Symptome fälschlicherweise als Teil ihrer Persönlichkeit sehen. Dabei ist es eine behandelbare medizinische Erkrankung.

Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu reduzieren und das Funktionieren in sozialen Situationen zu verbessern. Hierbei kommen sowohl psychologische Therapiemassnahmen, so wie medikamentöse Interventionen zum Einsatz.

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Therapien und Medikamente (beispielsweise Antidepressiva) können soziale Angststörungen vermindern. - Depositphotos

In Gesprächen mit einer psychiatrischen Fachkraft werden neue Denk- und Reaktionsweisen auf angstauslösende Situationen erforscht. Patienten lernen, wie sie sich in sozialen Situationen entspannen können.

Wie kann man die Angststörung vermeiden?

Die Entwicklung einer sozialen Angststörung kann meistens nicht vermieden werden, da sie erst zu erkennen ist, wenn sie da ist. Es ist aber möglich, die Symptome so zu lindern, dass Sie mit Ihrer Angststörung leben können.

Medikamente und Therapien können die Angst in Schach halten. Sie helfen, schädliche Gedankengänge zu erkennen und zu verändern.

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Das Sprechen vor vielen Mensch löst starke Angstzustände aus. - Depositphotos

Die Einführung bestimmter Lebensgewohnheiten kann ebenfalls hilfreich sein. Regelmässiger Sport kann die Stimmung heben und Ängste verringern und auch eine reguläre gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf zeigt Erfolge.

Leben mit sozialer Phobie

Menschen mit einer sozialen Angststörung fühlen sich oft einsam oder gesellschaftlich isoliert. Die Störung kann tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche haben.

Freundschaften, romantischen Beziehungen und beruflicher Erfolg werden fast unmöglich. Je früher sich Betroffene Hilfe holen, desto schneller können sie ihr Leben wieder geniessen und das (fast) ohne Angst.

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