Gewichtszunahme: Diese Antidepressiva könnten schuld sein
Wer unter einer Depression leidet und ein Antidepressivum nimmt, legt womöglich ungewollt an Gewicht zu. Eine Studie hat gängige Wirkstoffe untersucht.
Sie kämpfen mit Depressionen und bemerken eine ungewollte Gewichtszunahme trotz gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung? Ihre Medikation könnte der Übeltäter sein.
Forschungen haben ergeben, dass bestimmte Antidepressiva mehr als andere zu einer Gewichtszunahme führen können. Die in der Fachzeitschrift «Annals of Internal Medicine» erschienene Studie hat weit verbreitete Antidepressiva miteinander verglichen.
Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, Patienten besser über mögliche Nebenwirkungen ihrer Medikamente aufzuklären. So ist es möglich, einen bewussteren Umgang mit dem Thema zu pflegen.
Antidepressiva im Vergleich: Diese tragen zur Gewichtszunahme bei
In der Studie wurden insgesamt acht verschiedene Antidepressiva untersucht. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass drei dieser Medikamente besonders stark mit einer Zunahme des Körpergewichts in Verbindung stehen.
Dabei soll es sich um Escitalopram, Paroxetin sowie Duloxetin handeln. An der Untersuchung nahmen 183'118 Personen teil, wobei sich herausstellte, dass Bupropion am wenigsten mit Gewichtszunahme in Verbindung stand.
Die genauen Mechanismen hinter diesem Phänomen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass diese Medikamente den Stoffwechsel beeinflussen und das Hungergefühl erhöhen können.
Die Grenzen der Studie
Trotz ihrer umfangreichen Datenbasis weist die Untersuchung einige Einschränkungen auf. So fehlen beispielsweise Informationen zur Medikamentenausgabe.
Auch Angaben zur Gewichtsentwicklung über den gesamten Zeitraum hinweg fehlen. Zudem handelte es sich um eine Beobachtungsstudie.
Das bedeutet, dass sie keine kausalen Zusammenhänge herstellen kann – also ob bestimmte Antidepressiva tatsächlich Gewichtsverlust oder -zunahme verursachen.
Gewichtszunahme: Nur eine Nebenwirkung von vielen
Obwohl Gewichtszunahme eine häufige Nebenwirkung ist, sollte sie nicht als alleiniger Faktor für die Wahl des richtigen Medikaments betrachtet werden. Jedes Antidepressivum hat ein individuelles Profil.
Es ist wichtig, das am besten geeignete Präparat für jeden einzelnen Patienten auszuwählen. Ausserdem sollte berücksichtigt werden, dass Wirkung und Nebenwirkung manchmal nicht sofort auftreten, sodass Patienten geduldig sein müssen.
Letztlich liegt die Entscheidung über die passende Therapie immer beim behandelnden Arzt in Absprache mit dem Patienten selbst.