Jeder Zweite erleidet psychische Störung

Laura Martin
Laura Martin

Am 25.12.2024 - 06:30

Laut einer Studie wird jeder Zweite im Leben eine psychische Störung erfahren. Diese Erkenntnis betont die Bedeutung von Prävention und Behandlung.

Bedrückte Frau
Psychische Störungen sind weiter verbreitet, als man meinen könnte. - Depositphotos

Die Welt steht vor einer beunruhigenden Gesundheitskrise – eine aktuelle Grossstudie, veröffentlicht im Fachjournal «The Lancet Psychiatry», hat ergeben: Jeder zweite Mensch auf der Erde wird im Laufe seines Lebens eine psychische Störung entwickeln.

Diese alarmierende Entdeckung ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit von Forschern. Sie haben über 150.000 persönliche Interviews in 29 Ländern mit unterschiedlichem Wohlstandsniveau durchgeführt.

Globale Belastung durch Krankheiten

Die Studie zeigt eindrücklich die weltweit hohe Prävalenz von psychischen Störungen. Demnach wird bis zum Alter von 75 Jahren mindestens die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine solche Störung entwickelt haben.

Mann verzweifelt
Eine Grossstudie zeigte: Offenbar wird jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens eine psychische Störung entwickeln. - Depositphotos

Ronald Kessler (Harvard Medical School) und John McGrath (Queensland Brain Institute) sowie Kollegen aus 27 Ländern analysierten entsprechende Daten. Sie wurden zwischen 2001 und 2022 im Rahmen der «World Mental Health Survey Initiative» der WHO gesammelt.

Häufigste Geisteskrankheiten identifiziert

Laut Studienergebnissen sind affektive Störungen wie schwere Depressionen oder Ängste am häufigsten verbreitet. Zudem zeigte sich, dass das Risiko für bestimmte mentale Erkrankungen geschlechtsspezifisch variiert.

Bei Frauen waren Depressionen, spezifische Phobien und posttraumatische Belastungsstörungen am häufigsten. Bei Männern dagegen bildeten Alkoholmissbrauch, Depressionen und spezifische Phobien die Top Drei.

Wann treten psychische Störungen auf?

Die Forscher fanden heraus, dass psychische Gesundheitsstörungen typischerweise erstmals in der Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter auftreten. Das Durchschnittsalter für den Beginn lag bei 19 Jahren für Männer und 20 Jahren für Frauen.

Mann bei Psychologin
Angesichts der Studie sind Prävention und Behandlungsmöglichkeiten umso wichtiger. - Depositphotos

Diese Ergebnisse unterstreichen zweierlei: die Notwendigkeit von Investitionen in grundlegende Neurowissenschaften sowie gezielte Dienste zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung gängiger mentaler Störungen.

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