Tanzen lindert depressive Symptome von Parkinson-Patienten

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 30.12.2024 - 11:27

Taktvolle Therapiebegleitung: Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Tanzen gegen Depressionen bei Menschen mit Parkinson helfen könnte.

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Tanzen: Laut Wissenschaftlern eine hervorragende Aktivität für Menschen mit Parkinson. - Depositphotos

Eine kürzlich in der Zeitschrift «Journal of Medical Internet Research» veröffentlichte Auswertung zeigt:

Die regelmässige, mehrmonatige Teilnahme von Parkinson-Patienten an Tanzkursen trägt dazu bei, depressive Verstimmungen der Erkrankten zu lindern.

Diese positiven Auswirkungen machten sich nicht nur subjektiv bemerkbar – sie wurden auch durch Gehirnscans bestätigt.

Tanzen als Therapie?

An besagter Studie nahmen 23 Personen mit diagnostizierter Parkinson-Krankheit sowie elf gesunde Individuen teil. Alle Probanden besuchten wöchentliche Tanzkurse über einen Zeitraum von acht Monaten.

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Tanzen bringt in jedem Alter Körper und Seele in Schwung. - Depositphotos

Mit Fortschreiten des Kurses wurden einfache Bewegungsabläufe nach und nach durch freiere Bewegungen und komplexere Choreografien ergänzt.

Nach jedem Kurs erwies sich die gemeldete Depressionsrate als geringer als vorher, und bereits nach acht Monaten waren signifikante Verbesserungen erkennbar.

Fokus Gehirn

Parkinson ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung und Depression gehört neben motorischen Symptomen zu den häufigsten Auswirkungen.

In ihrer Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler auf eine spezifische Gehirnwindung, den Gyrus cinguli, eine zerebralen Schlüsselregion für Depression.

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Viele Parkinson-Patienten leiden zumindest zeitweise an Depressionen. - Depositphotos

Durchgeführte MRI-Scans wiesen in diesem Bereich nach Tanzstunden reduzierte Signale auf. Diese Tatsache lässt auf eine verbesserte Regulation von Emotionen schliessen.

Gute Nachricht für mehr Lebensqualität

Mit dieser Studie knüpfen die Wissenschaftler an ein dreijähriges Forschungsprojekt an, das bereits aufzeigte, dass Tanztraining sowohl Motorik als auch Stimmung von Parkinson-Patienten verbessern kann.

Die Forschungsergebnisse sind umso relevanter, als Parkinson bis heute als nicht heilbare Krankheit eingestuft ist.

Ziel der Studie war es daher, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich und sind doch ein Grund mehr, mit Blick aufs neue Jahr in jedem Alter fröhlich das Tanzbein zu schwingen!

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