Wie schlechte Ernährung unsere Psyche herausfordert

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 24.09.2024 - 11:39

Der kurze Zuckerkick bleibt nicht ohne Folgen: Ungesunde Lebensmittel schlagen uns auf die Stimmung und können langfristig die mentale Gesundheit bedrohen.

Mann, Schokolade
Schokolade geht nicht nur auf die Hüften, sondern kann auch für schlechte Laune verantwortlich sein. - Depositphotos

Nach einem Stück Kuchen oder einem süssen Dessert fühlen wir uns oft rundum glücklich. Auf der anderen Seite kann Hunger für eine dünne Haut und gereizte Stimmung sorgen.

Diese emotionalen Schwankungen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis von Blutzuckerschwankungen, deren Ursprung oft schlicht in unserer Ernährung liegt.

Blutzuckerschwankungen im Fokus

Die Zusammenhänge haben Wissenschaftler nun genauer unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass Blutzuckerschwankungen nicht nur kurzfristige Stimmungsänderungen bewirken.

Demnach könnten sie sogar eine Rolle bei Angstzuständen und Depressionen spielen. Vor diesem Hintergrund warnen die Forscher vor dem übermässigen Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln.

Der Grund: Wenn wir zu viel Zucker oder Kohlenhydrate konsumieren, kann der abrupte Anstieg des Insulins dazu führen, dass unser Blutzucker unter seinen Ausgangswert fällt.

Wir hängen Blutzucker und Hormone zusammen?

Der Abfall löst dann die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin aus. Diese Hormone wiederum versetzen unseren Körper in Alarmbereitschaft und machen uns unruhig und ängstlich.

Waffel, Snack
Ein verführerischer Snack wie dieser kann auch den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. - Depositphotos

Jedoch tritt das Phänomen erst etwa vier bis fünf Stunden nach dem Verzehr der ungesunden Zuckerbomben auf. Kurzfristig fühlen wir uns also gut gelaunt und energiegeladen, da Zucker die Dopaminausschüttung im Gehirn anregt.

Langfristig kann das Adrenalin aber Unbehagen und «schlechte Laune» zur Folge haben.

Jeder Mensch reagiert anders

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf dieselbe Mahlzeit. Der gleiche Teller Pasta kann bei verschiedenen Personen völlig unterschiedliche Blutzuckerreaktionen hervorrufen.

Faktoren wie Geschlecht, Genetik oder Lebensgewohnheiten spielen hierbei eine Rolle. Zudem ist die psychische Gesundheit jedes Menschen ein komplexes Gebilde, das von sozialen, psychologischen und biologischen Faktoren beeinflusst wird.

Eine optimale Ernährung allein wird nicht immer ausreichen, um mentalen Problemen zu begegnen. Eine Ernährung mit starken Blutzuckerschwankungen kann die psychische Gesundheit aber deutlich verschlechtern und sollte als Faktor in Betracht gezogen werden.

Blutzucker durch bewusste Ernährung stabilisieren

Der einfachste Weg, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, besteht darin, Zucker und minderwertige Kohlenhydrate zu reduzieren. Bei Brot, Pasta und Co gilt: Bevorzugen Sie Vollkornprodukte mit einem niedrigen glykämischen Index wie Vollkornbrot.

Brot, dunkel
Dunkles Brot statt Weissmehl: die bessere Alternative. - Depositphotos

Diese werden von unserem Verdauungssystem langsamer verstoffwechselt und beugen daher einem schnellen Anstieg des Blutzuckers vor. Stattdessen fühlen Sie sich länger satt und gehen auch der Versuchung ungesunder Snacker leichter aus dem Weg.

Ernährungsexperten raten zudem: Kombinieren Sie Kohlenhydrate immer mit Proteinen oder gesunden Fetten. So bekommen Sie Ihren Blutzucker effektiv unter Kontrolle und schützen Ihre mentale Gesundheit vor ungewollten Nebeneffekten.

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