Der Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Schlafqualität

Laura Martin
Laura Martin

Am 22.11.2024 - 15:45

Zwischen unserer Darmgesundheit und der Qualität des Schlafs bestehen komplexe Wechselwirkungen. Wir schauen uns die Sache näher an.

Klopapierrolle und Stethoskop
Die Darmgesundheit ist von zentraler Bedeutung - auch bezüglich der Schlafqualität. - Depositphotos

Neueste Forschungsergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle des Mikrobioms im Verdauungstrakt – einer vielfältigen Gemeinschaft von Bakterien und anderen Mikroorganismen. Offenbar spielen sie bei der Regulierung unserer Schlafmuster und allgemeinen Gesundheit eine grosse Rolle.

Der verborgene Drahtzieher: Unser Darm-Mikrobiom

Unsere Darmschleimhaut beheimatet Billionen von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und andere Kleinstlebewesen. Diese winzigen Helfer unterstützen nicht nur unsere Verdauung, sondern stärken auch das Immunsystem und helfen bei der Produktion bestimmter Nährstoffe.

In einem gesunden Darm herrscht ein ausgewogenes Verhältnis dieser nützlichen Bakterien. Doch was hat das mit dem menschlichen Schlaf zu tun?

Schlafregulation durch den Bauch?

Jüngste Studien haben Mechanismen identifiziert, über welche das Darm-Mikrobiom unsere Schlafqualität beeinflusst. So werden im Darm Neurotransmitter wie Serotonin oder Gamma-Aminobuttersäure produziert, die unsere Stimmung und den Schlaf regulieren.

Frau schläft in Bett
Neurotransmitter im Darm regulieren unsere Stimmung und den Schlaf. - Depositphotos

Etwa 95 Prozent des Serotonins – einer Vorstufe des Schlafhormons Melatonin –, werden im Darm produziert.

Entzündungen, Immunfunktion – und zirkadiane Rhythmen

Das Mikrobiom hilft bei der Regulierung unseres Immunsystems und reduziert Entzündungen. Chronische Entzündungen können unseren Schlaf stören und zu Zuständen wie Insomnie führen.

Unser Darm-Mikrobiom beeinflusst auch die körpereigenen zirkadianen Rhythmen, also jene inneren Uhren, die unsere Schlaf-Wach-Zyklen steuern. Eine Störung dieser kann zu schlechterer Schlafqualität führen.

Schlummernde Gefahr: Dysbiose im Darm

Eine Dysbalance in unserem Mikrobiom kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, einschliesslich Schlafstörungen. Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung, Stress oder mangelnde Bewegung können solche Ungleichgewichte begünstigen.

Häufige Symptome sind Verdauungsprobleme, Müdigkeit oder eben gestörter Schlaf.

Probiotika für besseren Schlaf

Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, welche unserer Gesundheit zugutekommen, wenn wir sie in ausreichenden Mengen aufnehmen. Sie können das Gleichgewicht unseres Mikrobioms wiederherstellen und uns vor Verdauungsproblemen schützen.

Forschungsergebnisse legen nahe, dass Probiotika die Schlafqualität verbessern können. Zudem gibt es weitere Tipps um die eigene Darmgesundheit zu verbessern:

Tipps für einen gesunden Darm

Es gibt viele Möglichkeiten, sowohl die Darmgesundheit als auch die Schlafqualität zu kultivieren. Eine darmfreundliche Ernährung mit viel Ballaststoffen aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten sind dabei nur der Anfang.

Hände um Bauch
Die Ernährung und die Schlafqualität unterstützen die Darmgesundheit. - Depositphotos

Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut sind natürliche Probiotika und unterstützen ein ausgeglichenes Mikrobiom im Bauch.

Auch Entspannung und erholsamer Schlaf sind relevant

Aber nicht nur unsere Ernährung hat Einfluss auf unseren Schlaf: Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder regelmässige körperliche Aktivitäten können helfen, den Kopf freizubekommen.

Eine konsequente Schlafroutine kann ebenfalls zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen.

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