Fördert Tee Nierensteine? Ein Mythos auf dem Prüfstand
Dass Schwarztee die Bildung von Nierensteinen fördert, ist ein weitverbreiteter Mythos. Doch stimmt er auch?
Wer hat noch nicht davon gehört, dass Tee angeblich schlecht ist für Menschen, die an Nierensteinen leiden? Doch stimmt das wirklich? In diesem Artikel wird erklärt, woher diese Annahme stammt und ob Sie Ihren Teekonsum bei Nierensteinen wirklich regulieren sollten.
Tee und Oxalat: Warum der Ruf des Tees so schlecht ist
Einer der Hauptgründe, warum Tee in Verbindung mit Nierensteinen als negativ eingestuft wird, liegt im Oxalatgehalt. Eine Tasse Schwarztee enthält etwa 27 Milligramm Oxalat. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder, der schon einmal Nierensteine hatte, auf Schwarztee oder andere Teesorten verzichten muss.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen scheint das Teetrinken sogar gegen Nierensteine zu helfen. Das zeigt eine grossangelegte Studie aus dem Jahr 2013. Menschen, die täglich mindestens eine Tasse Tee trinken, haben ein um 20 Prozent geringeres Risiko für die Bildung von Nierensteinen.
Verschiedene Teesorten im Check
Natürlich muss man zwischen verschiedenen Teesorten unterscheiden. Die gängigsten werden hier etwas genauer unter die Lupe genommen.
Mit 27 Milligramm Oxalat pro Tasse hat Schwarztee den höchsten Oxalatgehalt aller Tees. Wenn man diese Menge mit anderen Lebensmitteln vergleicht, besteht jedoch kein Grund zur Sorge. So enthält zum Beispiel Spinat bis zu 442 Milligramm Oxalat pro 100 Gramm.
Die Teesorte mit dem zweithöchsten Oxalatgehalt ist Grüntee. Eine Tasse enthält bis zu 21 Milligramm Oxalat.
Löwenzahn- und Kamillentee werden allgemein als gesund für die Nieren bezeichnet. Allerdings gibt es dafür keine wissenschaftlichen Studien, die das belegen. Es gibt allerdings in der Drogerie oder der Apotheke Teemischungen, welche die Nieren in ihrer Funktion unterstützen.
Fazit: Normaler Teekonsum schadet also nicht. In vielen Studien wurde bei regelmässigem Teekonsum – und damit ständiger Flüssigkeitszufuhr – sogar ein geringeres Risiko für Nierensteine beobachtet.