Können wir mit richtiger Ernährung Krankheiten verhindern?
Was und wie wir essen, hat einen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit. Doch können wir uns wirklich rein durch unsere Ernähung vor Krankheiten schützen?
«An apple a day keeps the doctor away», ein bekanntes Sprichwort – aber hat es vielleicht einen wahren Kern? Welche Rolle spielt die Ernährung mit Blick auf Krankheiten?
«Gesund leben» ist auch eine Frage des Geldbeutels
Nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit haben grossen Anteil an unserer gesellschaftlichen Krankheitslast. Oft werden diese als «Lifestyle»-Krankheiten bezeichnet.
Ein Ausdruck, der impliziert, dass Betroffene bessere Entscheidungen hätten treffen müssen oder dass ein gesunder Lebensstil für alle zugänglich ist.
Doch diese Annahme ignoriert die sozioökonomischen Realitäten vieler Menschen. Nicht jeder hat Zugang zu einer voll ausgestatteten Küche oder genug Zeit zum Kochen und für Sport.
Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheit
Das Risiko für viele gängige Krankheiten hängt stark mit der Qualität von Ernährung zusammen. Logisch also, dass man oft denkt, eine bessere Ernährung könnte bestimmte Krankheiten verhindern oder sogar behandeln.
Gesundheitsvorsorge zielt meist jedoch nicht auf eine verbesserte Ernährung ab. Vielmehr liegt der Fokus dann nachsorgend und spezifisch darauf, eine bestehende Krankheit zu behandeln, und eben weniger auf deren Prävention.
Die Bedeutung von Bildung und Vielfalt
Und: Nur weil Menschen Zugang zu Obst und Gemüse haben, heisst das nicht, dass sie wissen, wie diese so gegessen werden, dass der Körper auch was davon hat.
Neben der Bereitstellung gesunder Nahrungsmittel geht es also auch darum, die Vorteile einer nahrhaften Ernährung zu vermitteln – so, dass es alle verstehen.
Es gibt natürlich nicht nur eine «richtige», gesunde Ernährungsweise. Traditionelle Speisen aus Afrika, Asien oder Südamerika können ebenso Teil einer gesunden Ernährung sein wie die mediterrane Kost.
Essen ist Essen, Medizin ist Medizin
Es ist also wichtig, dass wir alle lernen, wie genau wir unserem Körper die Nährstoffe geben können, die er braucht. Als Faustregel gilt fast in jedem Fall: abwechslungsreich und weder zu viel noch zu wenig.
Auch wenn wir alle täglich fünf Portionen Gemüse essen würden, gäbe es immer noch Menschen mit Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Nahrung kann nicht Medizin vollständig ersetzen, aber eine ausgewogene Ernährung trägt zur allgemeinen Gesundheit bei.
Und: Nahrung dient auch dazu, uns zu ernähren und Freude zu bereiten sowie gesunde Körper und Gemeinschaften zu fördern. Sie soll nicht primär dazu dienen, medizinische Ausgaben zu senken.
