Protein-Shakes – eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit?

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 13.09.2024 - 11:41

Wer im Fitnessstudio pumpt, gönnt sich danach einen Protein-Drink. So soll der Muskelaufbau angekurbelt werden. Doch gibt es auch Schattenseiten des Pulvers?

Protein, Pulver
Das Geschäft mit Proteinpulvern boomt. Doch die Präparate haben nicht nur Vorteile. - Depositphotos

Auch in der Schweiz greifen immer mehr Menschen zu Proteinpräparaten als Nahrungsergänzung, insbesondere im Kraftsportbereich. Die Verlockung ist zugegeben gross:

Mit nur wenigen Shakes pro Tag soll man seinen Eiweissbedarf decken können, anstatt in der Küche selbst Hähnchen oder Lachs zuzubereiten. Experten warnen jedoch vor möglichen Gefahren dieser Präparate.

Plastik, Blei und andere Rückstände

Wie Mediziner des National Center for Health Research in Washington aufdeckten, sind in Proteinpräparaten zum Teil Schadstoffe enthalten. Wenn auch die Produkte strengen Kontrollen unterliegen, sind die Rückstände, die in einigen Proteinpulvern zu finden sind, potenziell gefährlich.

Proteinpulver, Löffel
Leider stecken neben dem reinen Protein noch viele weitere Stoffe in den Pulvern. Das wird oft ausser Acht gelassen. - Depositphotos

So wurden beispielsweise erhöhte BPA-Werte nachgewiesen, einer Chemikalie, die in der Produktion von Plastik angewendet wird. Zudem fanden die Forscher Schwermetalle wie Blei und Kadmium bei ihren Tests.

Zu bedenken ist auch: Eiweisspulver sind hochgradig verarbeitete Lebensmittel, in denen Farbstoffe, synthetische Aromen und Konservierungsstoffe enthalten sind.

Knochen, Leber und Nieren in Gefahr

Unter der regelmässigen Einnahme von Proteinpräparaten in hohen Mengen können auch innere Organe leiden. Kreatin zum Beispiel, das häufig in diesen Produkten zu finden ist, kann den Wissenschaftlern zufolge bei Personen mit Leber- oder Nierenkrankheiten zur echten Gefahr werden.

Protein, Shake
Geht es nach den Gesundheitsexperten aus Washington, sollten Sie auf Protein-Shakes besser verzichten. - Depositphotos

Eine zu hohe Proteinzufuhr kann auch bei gesunden Personen zu negativen Auswirkungen auf Knochen, Leber und Nieren führen. Zudem werden Proteinpulver in der Regel entweder mit Zucker oder Süssstoffen versetzt, beides ist für die Gesundheit nicht förderlich.

Wie die Experten des National Center for Health Research betonen: Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet, bekommt auch ohne Nahrungsergänzung leicht ausreichend Protein – auf die zweifelhaften Pulver kann man also problemlos verzichten.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen