Wie sehr schaden stark verarbeitete Lebensmittel der Gesundheit?
Viel Zucker, Fett und Salz: Der Verzehr von entsprechend verarbeiteten Lebensmitteln kann gesundheitliche Herausforderungen nach sich ziehen.
Der übermässige Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Limonade, Chips oder Kekse könnte das Risiko für Schlaganfälle, Gedächtnis- und Denkprobleme erhöhen.
Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, veröffentlicht in «Neurology®», medizinische Fachzeitschrift der «American Academy of Neurology».
Jedoch weist diese Untersuchung lediglich auf einen Zusammenhang hin. Sie beweist nicht kausal, dass der Verzehr dieser Lebensmittel tatsächlich zu den genannten Problemen führt.
Was sind ultra-verarbeitete Lebensmittel?
Sogenannte ultra-verarbeitete Nahrungsmittel zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an zugesetztem Zucker, Fett und Salz aus. Gleichzeitig enthalten sie wenig Protein und Ballaststoffe.
Zu ihnen gehören unter anderem Softdrinks, salzige oder süsse Snacks, Eiscreme oder Fastfood-Gerichte wie Hamburger. Aber auch industriell hergestellte Produkte wie Dosenbohnen oder abgepacktes Brot fallen darunter.
Gesunde Ernährung zur Vorbeugung
Auf der anderen Seite stehen unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel. Dazu zählen einfache Fleischstücke vom Rind-, Schwein- oder Huhn sowie Obst und Gemüse.
Eine gesunde Ernährungsweise spielt eine entscheidende Rolle für die Gehirngesundheit, insbesondere im Alter. Doch welche spezifischen Ernährungsentscheidungen sind besonders wichtig für unser Gehirn?
Welche Folgen der entsprechende Konsum hat
Die Studie zeigt: Ein erhöhter Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln ist mit einem höheren Risiko sowohl für Schlaganfälle als auch kognitive Beeinträchtigungen verbunden.
Interessanterweise war der Zusammenhang zwischen dem Verzehr dieser Nahrungsmittel und Schlaganfällen bei schwarzen Teilnehmern noch stärker ausgeprägt. Für die Untersuchung wurden Daten von über 30'000 Menschen ab 45 Jahren ausgewertet.
Sie identifizierten sich selbst als schwarz oder weiss und wurden durchschnittlich elf Jahre lang beobachtet. Am Ende der Studie waren 768 Personen aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen diagnostiziert worden, während 1'108 einen Schlaganfall erlitten hatten.
Zusammenhang zwischen Fertignahrung und Gesundheitsrisiken
Nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Bluthochdruck zeigte sich: Eine um zehn Prozent erhöhte Aufnahme von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln implizierte ein um 16 Prozent höheren Risiko für kognitive Beeinträchtigungen.
Gleichzeitig wurde festgestellt: Der Verzehr mehr unverarbeiteter oder minimal verarbeiteter Lebensmittel konnte das Risiko einer solchen Beeinträchtigung um zwölf Prozent senken.
Schlaganfallrisiko im Fokus
Ähnliche Zusammenhänge ergaben sich auch für das Schlaganfallrisiko. Eine höhere Aufnahme von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln war mit einem um acht Prozent erhöhten Risiko verbunden.
Dagegen konnte eine grössere Menge an unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten Nahrungsmitteln dieses Risiko um neun Prozent reduzieren. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und besser zu verstehen.