8 Tipps für mehr Selbstbestimmung beim Frauenarzt
In einem überlasteten Gesundheitssystem ist es wichtiger denn je zu wissen, wie man sich für die Gesundheitsbehandlung einsetzt. Dies gilt besonders für Frauen.
Unser Gesundheitssystem ist oft überlastet, Mediziner häufig erschöpft. Besonders Frauen müssen sich daher aktiv für eine angemessene Behandlung einsetzen.
In diesem Artikel geben wir Ihnen hilfreiche Ratschläge an die Hand, wie Sie die medizinische Versorgung bekommen, die Sie verdient haben.
1. Machtverhältnisse in der Praxis kippen
Ärzte geniessen durch ihre Ausbildung und Position viel Einfluss im Untersuchungsraum. Lassen Sie sich nicht einschüchtern, sondern ändern Sie diese Dynamik zu Ihren Gunsten.
Setzen Sie sich dafür ein, als Mensch mit dem Recht auf gleiche Behandlung wahrgenommen zu werden.
2. Informieren Sie sich vorab
Lassen Sie sich nicht davon abhalten, Ihre Symptome selbst zu recherchieren. Ärzte sind auch nur Menschen und können Fehler machen.
Wenn Ihr Arzt dann zu einer Schlussfolgerung kommt, die für Sie keinen Sinn ergibt, können Sie ihn bitten, zu erklären, warum er glaubt, was er tut. Sie können Tests anfordern, um andere Möglichkeiten auszuschliessen, oder nach anderen Behandlungsmöglichkeiten fragen.
Wichtig: Greifen Sie auf vertrauenswürdige Quellen zurück. Webseiten offizieller Stellen sind oft näher an der Wahrheit als solche pharmazeutischer Unternehmen oder Copy-Paste-Blogs.
3. Wechseln Sie den Arzt bei Bedarf
Wenn Ihr aktueller Arzt Ihre Bedenken nicht ernst nimmt oder wichtige Aspekte Ihrer Gesundheit ignoriert, suchen Sie nach einer Alternative. Informieren Sie sich online über mögliche andere Praxen.
Im Internet schreiben immer mehr Patientinnen persönliche Bewertungen über ihre Arzterfahrungen. Das kann Ihnen bei der Auswahl helfen.
4. Teilen Sie dem Arzt im Vorfeld mit, was Sie besprechen wollen
Teilen Sie Ihrem Arzt nach Möglichkeit bereits im Vorfeld mit, welche Fragen Sie haben oder was Ihnen vielleicht besonders auf dem Herzen liegt, und bitten ihn, dieses in Ihrer Akte zu notieren.
So kann das Personal auf Ihre speziellen Bedürfnisse eingehen und Sie können sich während des Termins besser konzentrieren.
5. Notizen sind Ihr bester Freund
Führen Sie ein Symptomtagebuch, um mögliche Muster zu erkennen. Notieren Sie auch alle Fragen oder Anliegen, die Sie beim Arzt ansprechen möchten.
In Ihrem Tagebuch können Sie notieren, welche Symptome Sie haben, wann diese begannen und wie oft sie auftreten. Und auch, was Ihre Symptome verschlimmert oder bessert oder irgendwie beeinflusst.
Dazu gehören zum Beispiel Ihre Ernährung, Krankengeschichte, Medikamente, die Sie einnehmen, Erkrankungen, die in Ihrer Familie auftreten, oder erhebliche Stressfaktoren in Ihrem Leben.
6. Hören Sie auf Ihren Körper
Sie kennen Ihren Körper am besten. Wenn etwas nicht stimmt, sprechen Sie es an.
Versuchen Sie nicht, der «braven Patientin» zu entsprechen. Ihre Gesundheit steht im Vordergrund. Dabei gibt es keine Kompromisse.
7. Bauen Sie auf Ihr Unterstützungssystem
Umgeben Sie sich mit Menschen, die für Sie eintreten können, wenn sie es selbst gerade nicht tun können. Familie, Freunde oder professionelle Patientenunterstützungsgruppen können wertvolle Hilfe leisten.
8. Zögern Sie nicht, eine zweite Meinung einzuholen
Wenn Ihr Arzt keine zufriedenstellende Behandlung bietet oder Ihre Sorgen ignoriert: Suchen Sie nach einer zweiten Meinung. Es ist Ihr Recht, einen Arzt zu haben, der sich für Sie einsetzt.