Endometriose: Mehr Behandlungsmöglichkeiten als je zuvor
Endometriose kann nicht geheilt werden – die damit verbundenen Schmerzen und Fruchtbarkeitsprobleme jedoch lassen sich lindern.
Endometriose ist eine belastende Krankheit, von der Millionen Frauen betroffen sind. Sie geht oft mit starken Schmerzen und Fruchtbarkeitsproblemen einher.
Trotz ihrer Unheilbarkeit gibt es heute mehr Möglichkeiten denn je, deren Symptome zu lindern.
Was genau ist Endometriose?
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich dem Gebärmutterschleim (Endometrium) an anderen Organen oder auf dem Bauchfell entstehen. Diese «Inseln» bluten während der Menstruation und führen zu schmerzhaften Entzündungen.
Dies kann starke Regelschmerzen, schwere Perioden sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Stuhlgang zur Folge haben.
Hormonelle Verhütungsmittel: Weniger Periode bedeutet weniger Schmerzen
Häufig verschreiben Ärzte hormonelle Verhütungsmittel zur Kontrolle der Endometriose. Sie helfen dabei, das übermässige endometrische Gewebe zu reduzieren, Menstruationskrämpfe zu verhindern und eine Verschlechterung des Zustands abzuwehren.
Eine tägliche Einnahme dieser Pillen unterdrückt den Eisprung und somit die Perioden. Je nach Verschreibung kann die Anzahl der Perioden pro Jahr auf vier oder weniger reduziert werden.
Aus den Augen, aus dem Sinn
Eine weitere Option zur Behandlung von Endometriose ist das intrauterine System (IUS). Dieses T-förmige Gerät bleibt für fünf Jahre in der Gebärmutter und gibt kontinuierlich niedrige Mengen eines synthetischen Progesterons ab.
Es verhindert das Wachstum des endometrischen Gewebes und reduziert den Menstruationsfluss um bis zu 90 Prozent.
Hormone: Eine Chance gegen die Symptome
Wenn Pillen nicht helfen, können Ärzte auch hormonelle Injektionen in Betracht ziehen. Diese dreimonatlichen Spritzen enthalten eine starke Form von Progesteron und sorgen für kürzere, leichtere Perioden.
Mittels einer ambulanten Operation kann festgestellt werden, ob eine Endometriose vorliegt. Dabei wird ein schmaler Sichtschlauch durch einen kleinen Schnitt im Bauchnabel eingeführt und die äusseren Organe werden untersucht.
Zudem erfolgt eine Entnahme kleiner Gewebeproben zur Biopsie.
Operation: Ein notwendiger Schritt für einige
Falls sich das Vorliegen einer Endometriose bestätigt, könnte eine Operation zur Linderung der Symptome oder Verbesserung der Fruchtbarkeit nötig sein.
Bei einer stark ausgeprägten Endometriose ist in einigen Fällen sogar eine traditionelle Bauchoperation erforderlich.
In-vitro-Fertilisation: Eine Option für Betroffene
Für Frauen, die an Endometriose leiden, ist die In-vitro-Fertilisation (IVF) eine Möglichkeit. Dabei werden Hormonbehandlungen durchgeführt, um mehrere reife Eizellen zu produzieren.
Diese werden anschliessend entnommen und im Labor befruchtet.
Für Frauen mit Endometriose, die noch nicht bereit für eine Schwangerschaft oder unverheiratet sind, besteht ebenfalls eine Möglichkeit: Dank neuer Technologien können sie ihre Eizellen entnehmen und einfrieren lassen, um sie für eine spätere Verwendung aufzubewahren.