3 Fehler, die Ihrem Kind beim Sport richtig schaden können

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Oft entsteht die Verletzungsgefahr nicht auf dem Spielfeld, sondern schon davor. So können Sie Stolperfallen für Kinder früh erkennen und verhindern.

Kinder beim Fussballspielen
Sport bringt Freude, doch Verletzungen lassen sich nur vermeiden, wenn Eltern die Risiken kennen. - Depositphotos

Sport ist für viele Kinder ein fester Teil des Alltags und stärkt ihr Selbstvertrauen. Zwischen Spielfreude und Ehrgeiz lauern jedoch Risiken, die nicht selten übersehen werden.

1. Keine ausreichender Allround-Check

Bevor die neue Saison beginnt, lohnt sich ein genauer Blick auf Organisation und Sicherheit. Fragen Sie nach, ob Schule oder Verein einen Notfallplan und medizinische Betreuung vor Ort haben.

Jugendliche beim Training mit ihrem Trainer in einer Sporthalle
Eine gute Saisonvorbereitung beginnt mit klaren Sicherheitsregeln und verlässlicher Betreuung. - Depositphotos

Ist ein Defibrillator vorhanden, und wissen alle, wo er steht? Auch bei Hitze oder Gewitter braucht es klare Abläufe, um gefährliche Situationen zu vermeiden.

2. Ein zu harter Einstieg

Nach einer ruhigen Phase führt der direkte Sprung in tägliche Trainingseinheiten häufig zu Problemen. Besser ist ein schrittweiser Aufbau mit leichtem Joggen oder spielerischem Training.

Aufwärmen ist für jeden Sportler Pflicht, doch gerade nach Wachstumsschüben sind Dehnübungen wichtig, um Muskeln und Sehnen elastisch zu halten. So bleiben Bewegungen geschmeidig und das Verletzungsrisiko sinkt deutlich.

3. Überlastung

Viele Kinder trainieren zu viel, weil sie sich mit anderen messen wollen. Doch auchihr Körper hat Grenzen, die Erwachsene oft unterschätzen.

Eine Faustregel hilft: nicht mehr Trainingsstunden pro Woche als das Alter des Kindes. Wer verschiedene Sportarten kombiniert, beugt zudem einseitiger Belastung vor.

Besonders wichtig ist eine sanfte Stärkung der Rumpfmuskulatur, sie stabilisiert Bewegungen und schützt den Rücken.

Was Ihrem Nachwuchs hilft

Ein strukturiertes Warm-up vermindert Verletzungsrisiken erheblich. Zehn Minuten lockeres Laufen oder gezielte Bewegungen genügen, um Muskeln zu aktivieren.

Vater hilft verletztem Jungen auf dem Basketballplatz
Aufwärmübungen senken das Verletzungsrisiko. - Depositphotos

Auch das Ende des Trainings verdient Aufmerksamkeit: Auslaufen, Dehnen und Trinken unterstützen die Regeneration. So lernt der Körper, sich zwischen Belastung und Erholung in Balance zu halten.

Ernährung und Erholung als Leistungs-Turbo

Gute Leistung entsteht nicht erst auf dem Spielfeld, sondern schon davor. Kinder brauchen Mahlzeiten, die Kraft geben und satt machen, ohne zu belasten.

Vollkornprodukte, Gemüse und etwas Eiweiss helfen, den Körper stark zu halten. Auch Trinken darf nie zur Nebensache werden – regelmässig kleine Mengen sind besser als der Liter nach dem Training.

Der Körper braucht überdies Pausen, um zu regenerieren und zu wachsen. Acht bis zehn Stunden Schlaf bei Jugendlichen und bis zu elf bei Jüngeren sind ideal.

Schmerz ist ein Warnsignal

Wenn Ihr Kind hinkt, Gelenke geschwollen sind oder Bewegungen eingeschränkt bleiben, ist ärztliche Abklärung wichtig. Schmerzen gehören nicht zum Training, sie sind immer ein Zeichen, dass der Körper überfordert oder verletzt ist.

Wer trotzdem weitermacht, riskiert schwerere Schäden und eine deutlich längere Heilungsphase. Eine Pause bedeutet daher keinen Rückschritt, sondern aktiven Schutz.

Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass Gesundheit wichtiger ist als Leistung oder Spielzeit. Zu grosser Druck verunsichert und schwächt das Vertrauen – Verständnis und Ruhe hingegen helfen, dass Ihr Kind gestärkt zurückkehrt.

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