Darmdysbiose verstehen und richtig behandeln

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Eine Darmdysbiose ist nicht nur unangenehm, sondern auch belastend für die Gesundheit. Was dahinter steckt und wie die Behandlung erfolgt.

Frau mit Bauchschmerzen
Eine Darmdysbiose kann das Immunsystem schwächen. - Depositphotos

In unserem Darm herrscht reges Treiben – ein komplexes Ökosystem aus Milliarden von Mikroorganismen, die unermüdlich arbeiten. Bakterien, Pilze und Protozoen beleben unsere Eingeweide und bilden das empfindliche Gleichgewicht unseres Mikrobioms.

Solange diese Gemeinschaft im Einklang ist, läuft alles wie geschmiert. Die Verdauung funktioniert, das Immunsystem bleibt stark.

Bei einer sogenannten Darmdysbiose ist die Balance im Mikrobiom jedoch gestört. Dann wuseln zu wenig «gute» Bakterien oder zu viele «schlechte» Bakterien in unserem Bauch herum.

Ursachen für eine Dysbiose

Eine übermässige Einnahme von Antibiotika gilt als häufigster Auslöser für eine solche mikrobielle Fehlbesiedlung des Darms. Aber auch Infektionen im Magen-Darm-Trakt und bestimmte Ernährungsweisen können dazu beitragen.

Klo, Toilettenpapier, Stuhlgang
Blähungen, Durchfall und Verstopfung können Symptome einer Darmdysbiose sein. - Depositphotos

Symptome dieser bakteriellen Unausgewogenheit können Blähungen, Bauchschmerzen sowie Durchfall oder Verstopfung sein.

Behandlungsoptionen: Das kann helfen

Die Hauptstrategie zur Behandlung einer Darmdysbiose besteht darin, das bakterielle Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies geschieht in der Regel durch die Erhöhung von nützlichen Mikroorganismen und die Reduzierung von schädlichen Bakterien mittels Probiotika.

Auch eine Stuhltransplantation ist möglich. Bei dieser sogenannten fäkalen Mikrobiota-Transplantation (FMT) werden gesunde Spender-Fäzes in den Dickdarm eines Patienten mit Dysbiose eingeführt.

Dadurch können «gute» Bakterien, die möglicherweise fehlen, ersetzt werden.

Prävention gegen Dysbiose

Doch wie kann man eine solche mikrobielle Fehlbesiedlung des Darms verhindern? Der Schlüssel liegt vor allem in einem darmfreundlichen Lebensstil.

Mann mit Bauchschmerzen auf einem Sofa
Bei Symptomen einer Dysbiose ist es wichtig, die Beschwerden abklären zu lassen, um eine Verschlimmerung zu verhindern. - Depositphotos

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen und wenig Zucker sowie ein bewusster Umgang mit Antibiotika sind dabei besonders wichtig. Aber auch regelmässige Bewegung kann helfen, Ihr Bauchgefühl zu verbessern und Ihre Darmflora im Gleichgewicht zu halten.

Sollten Sie die Befürchtung haben, unter einer Darmdysbiose zu leiden, ist es wichtig, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Unbehandelt kann sie neben Verdauungsproblemen auch eine Schwächung des Immunsystems begünstigen.

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