Intubation: Wenn Atmen Unterstützung braucht

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Intubation: für viele Menschen eine beängstigende Vorstellung. Doch wer die lebensrettende Methode einmal versteht, fühlt sich weniger verunsichert.

Intubation, OP
Die Intubation ist eine lebensrettende medizinische Massnahme, die die Atmung sichert. - Depositphotos

Die Intubation ist ein medizinisches Verfahren, das zum Einsatz kommt, wenn wir nicht mehr selbstständig atmen können. Dabei führt der Arzt einen Schlauch durch unseren Hals in die Luftröhre ein, der den Atmungsvorgang unterstützt.

Ein Beatmungsgerät schafft das in zwei jeweils aufeinander folgenden Phasen: Es pumpt mit Sauerstoff angereicherte Luft in unsere Lungen; anschliessend hilft es uns dabei, kohlendioxidhaltige Luft wieder auszuatmen.

Was genau passiert bei der Intubation?

Vor dem Eingriff erhalten Patienten meist Beruhigungs- oder Schlafmittel, damit sie nichts von der Einführung des Schlauches spüren. Zusätzlich lähmt ein Medikament die Atemwege, damit keine Reflexe das Einführen des Schlauchs stören.

Intubation, Illustration
Bei einer Intubation wird vorsichtig ein dünner Schlauch durch den Mund in die Luftröhre geschoben. Mit seiner Hilfewird die Atmung unterstützt. - Depositphotos

Dann legt der Arzt den Kopf leicht zurück, um den Hals des Patienten zu öffnen. Mittels eines beleuchteten Instruments wird der Weg durch den Rachen freigemacht.

Anschliessend schiebt der Arzt den Tubus vorsichtig durch die Stimmbänder in die Luftröhre. Am Ende des Schlauchs befindet sich ein Ballon, der aufgeblasen wird, um die Luftröhre abzudichten. So wird verhindert, dass Nahrung oder Flüssigkeit in die Lunge gelangen. Dieser Vorgang dauert maximal fünf Minuten.

Wann ist eine Intubation notwendig?

Eine Intubation kommt zum Beispiel bei Operationen mit Vollnarkose zum Einsatz, wenn das Patientenbewusstsein und die Atemkontrolle ausgeschaltet sind. Notfalls wird die Intubation auch angewandt, wenn Verletzungen, Erkrankungen oder Bewusstlosigkeit die natürliche Atmung gefährden.

Wenn die reflexartige Selbstreinigung der Atemwege nicht mehr funktioniert oder der Sauerstoffgehalt kritisch absinkt, sichert die Intubation das Überleben. Wird in einer Notfallsituation operiert, minimiert sie zudem das Risiko, dass Mageninhalt in die Lunge gelangt und dort schwerwiegende Entzündungen verursacht.

Welche Risiken gibt es?

Die meisten Eingriffe verlaufen problemlos, allerdings können kleine Verletzungen an Zähnen oder Rachen auftreten. Typische Begleiterscheinungen sind ein kratzender Hals, Schluckbeschwerden oder eine vorübergehende Heiserkeit.

Älterer Mann mit Endotrachealschlauch
Ein falsch sitzender Schlauch kann Schmerzen verursachen und die Atmung erschweren, deshalb wird die Lage sorgfältig kontrolliert. - Depositphotos

In seltenen Fällen können Lunge oder Kehlkopf Schaden nehmen, auch das Risiko einer Lungenentzündung betsteht. Raucher, Menschen mit Lungenerkrankungen oder Übergewicht haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko.

Um Fehler zu vermeiden, erfolgt deshalb in der Regel immer eine rigurose Kontrolle der Tubuslage durch Abhören, CO2-Messung oder Röntgenbild.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen