Wie Sie trotz Lungenkrebs ein erfülltes Leben führen können

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Die Diagnose Lungenkrebs ist erschütternd. Schmerzen, Angst und Chemo gehören dann zum Alltag. Doch ein paar Lebensstiländerungen können helfen.

lungenkrebs schleife
Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste und bei Frauen die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. - Depositphotos

Lungenkrebs kann das tägliche Leben massiv beeinträchtigen und sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit in vielfältiger Weise belasten. Doch es gibt gesunde Gewohnheiten und Lebensstiländerungen, mit denen sich die Auswirkungen von Lungenkrebs und dessen Behandlungsfolgen lindern lassen.

Diese Veränderungen tragen dazu bei, einer angespannten und schwierigen Zeit durch positive Erfahrungen leichter ertragbar zu machen.

Im Folgenden schauen wir uns die Erkrankung genauer an und stellen fünf Strategien vor, um einige der Symptome und Probleme zu lindern, die durch Lungenkrebs verursacht werden.

Wenn die Lunge nicht mehr mitmacht

Lungenkrebs entsteht durch genetische Veränderungen in Zellen, oft ausgelöst durch Schadstoffe wie Tabakrauch, Asbest oder Feinstaub. Diese Mutationen führen zu unkontrolliertem Zellwachstum und Tumorbildung.

Typische Symptome sind anhaltender Husten, Atemnot und blutiger Auswurf. Weitere Anzeichen können Gewichtsverlust, Brustschmerzen, Heiserkeit und allgemeine Schwäche sein.

ältere frau hustet
Chronischer Husten ist das Hauptsymptom bei Lungenkrebs. - Depositphotos

Da Lungenkrebs oft erst spät erkannt wird, sind Frühsymptome unspezifisch oder fehlen ganz. Eine frühzeitige Diagnose verbessert jedoch die Heilungschancen erheblich.

Wie wird Lungenkrebs diagnostiziert?

Die Diagnose beginnt mit einer Anamnese, bei der Beschwerden und Risikofaktoren erfasst werden, sowie einer körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT liefern erste Hinweise auf Tumore.

Die Ärzte entnehmen zudem eine Gewebeprobe durch eine Bronchoskopie. Diese Probe wird histologisch untersucht, um die Tumorart und -eigenschaften zu bestimmen.

Zur Bestimmung des Krankheitsstadiums werden Verfahren wie PET/CT, MRT oder Ultraschall eingesetzt. Sie zeigen, ob Metastasen oder Lymphknotenbefall vorliegen.

Diese Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung

Lungenkrebs kann auf verschiedene Weise behandelt werden, je nach Tumortyp und Fortschritt der Erkrankung. Sie können zwischen Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Immun- und zielgerichteten Therapien wählen.

mann bei chemotherapie
Lungenkrebs wird oft leider erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert. Eine Chemotherapie ist meist unausweichlich. - Depositphotos

In frühen Stadien ist eine Operation oft die beste Option, manchmal kombiniert mit Chemotherapie oder Bestrahlung. In fortgeschrittenen Fällen helfen Immuntherapien oder Kombinationstherapien, das Tumorwachstum zu bremsen.

Haben Sie die Diagnose erhalten, können Sie Ihre Therapie mit gezielten Lebensstiländerungen unterstützen.

Rauchfrei – Der erste Schritt zur Besserung

Für alle Raucher auf der Suche nach einem Grund zum Aufhören – hier ist er. Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Komplikationen, sondern verschlimmert auch noch die schmerzhaften Symptome des Lungenkrebses.

raucher, zigaretten
Über 70 krebserregende Substanzen im Teer von Zigaretten sind bekannt. - Depositphotos

Es behindert den Heilungsprozess des Gewebes und reizt zusätzlich die Lunge. Sobald Sie mit dem Rauchen aufhören, beginnt Ihr Körper sofort wieder zu heilen.

Dies verbessert Ihre Lungengesundheit sowie Ihre Atemfunktionen drastisch. Zusätzlicher Bonus: ein stärkeres Immunsystem sowie ein verringertes Risiko für chronische Herzerkrankungen.

Bewegung – Die Wunderwaffe gegen Lungenkrebs

Regelmässige, aber moderate Bewegung kann Ihnen sowohl körperlich als auch mental enorm helfen. Sie reduziert Müdigkeit, heitert Ihre Stimmung auf und hilft Ihnen dabei, ein gesundes Gewicht zu halten.

Leichte Ausdauersportarten wie Walken oder Radfahren sowie Lungensport unter Anleitung stärken die Atemmuskulatur. Vermeiden Sie jedoch intensive Belastungen, die Atemnot oder Überforderung auslösen, sowie Schwimmen bei geschwächtem Immunsystem oder offenen Wunden.

frau bei fahrradtour
Eine Fahrradtour tut nicht nur Ihrer Lunge gut, sondern bringt Sie auch auf andere Gedanken. - Depositphotos

Allerdings gilt: Nicht jede Art von Übung ist für jeden geeignet. Konsultieren Sie daher immer Ihren Arzt um Rat, bevor Sie mit einem neuen Trainingsprogramm beginnen.

Gesunde Ernährung – Der Schlüssel zur Bekämpfung von Nebenwirkungen

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, um Ihre Kräfte zu erhalten und Nebenwirkungen der Therapie zu lindern. Besonders wichtig ist eine ausreichende Energie- und Proteinzufuhr, die einem Gewichtsverlust und Muskelabbau entgegenwirkt.

Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C, Zink und Selen wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Diese Stoffe tragen dazu bei, die Wirksamkeit einer Behandlung zu unterstützen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Da Appetitlosigkeit häufig ein Problem ist, sollten Sie vor allem essen, was Ihnen schmeckt und gut verträglich ist. Ergänzend decken hochkalorische Zusatznahrungen den individuellen Bedarf.

Nebenwirkungen managen – Mit den richtigen Strategien kein Problem

Um die Symptome und Nebenwirkungen von Lungenkrebs zu bewältigen, sollten Sie ein aktives Selbstmanagement entwickeln. Dazu gehören regelmässige Arztbesuche, eine gesunde Lebensweise und das Erlernen von Techniken zur Symptomkontrolle wie Atemübungen oder Entspannung.

Informieren Sie Ihr Behandlungsteam frühzeitig über neue Beschwerden oder Nebenwirkungen, treten solche auf – dann können rechtzeitig Gegenmassnahmen eingeleitet werden.

arzt und patientin
Nehmen Sie regelmässig Kontrolltermine wahr. - Depositphotos

Halten Sie sich strikt an den Therapieplan und nutzen Sie unterstützende Angebote wie Ernährungsberatung oder psychosoziale Betreuung. Pflegen Sie auch ein Therapietagebuch, um Veränderungen genau zu dokumentieren.

Unterstützung suchen – Gemeinsam sind wir stark

Lungenkrebs ist sowohl körperlich als auch mental belastend. Daher ist es wichtig, dass Sie sich ein gutes Unterstützungsnetzwerk aufbauen.

Sprechen Sie mit Ihren Lieben oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit, einen Berater zu sehen oder einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Sich mit Menschen auszutauschen, die verstehen, was Sie durchmachen, ist eine grosse Hilfe und Erleichterung.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen