Was Sie über das myofasziale Schmerzsyndrom wissen sollten
Das Leben mit dem myofaszialem Schmerzsyndrom kann den Alltag zu einer Tortur machen. Doch zum Glück gibt es Methoden, um die Schmerzen zu lindern.
Wer kennt sie nicht, die unangenehmen Muskelschmerzen, die uns den Alltag zur Qual machen können?
Besonders betroffen sind Menschen mit dem sogenannten myofaszialen Schmerzsyndrom. Doch was steckt dahinter und wie kann man Linderung finden?
Myofasziales Schmerzsyndrom – Ein Leben im Dauerschmerz?
Das myofasziale Schmerzsyndrom betrifft unser muskuloskelettales System und äussert sich durch anhaltende Muskelverspannungen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Muskelbeschwerden lösen sich diese Verspannungen nicht von selbst auf.
Menschen mit diesem Syndrom haben daher empfindliche «Triggerpunkte» in ihren Muskeln, deren Druckbereiche starke Schmerzen auslösen können. Sogar in Körperregionen, die gar nichts mit der ursprünglichen Problemzone zu tun haben.
Faszie: Der Dirigent unserer Muskulatur
Faszien sind dünne Bindegewebsschichten, welche unsere Muskeln umgeben und zusammenhalten. Sie ermöglichen unseren Muskelgruppen ein reibungsloses Gleiten untereinander ohne Beschädigung oder Rissbildung.
Dies ist eine essentielle Funktion für unsere Beweglichkeit. Doch Faszien beschränken sich nicht nur auf unsere Muskulatur; sie verbinden auch alle Organe und Blutgefässe miteinander.
Triggerpunkte: Die Wurzel des Übels
Die Schmerzintensität und -empfindlichkeit bei Menschen mit myofaszialem Schmerzsyndrom rühren von sogenannten Triggerpunkten her. Sie fühlen sich wie kleine Beulen oder Knoten in der Muskulatur an.
Sie entstehen durch die Kontraktion bestimmter Muskelabschnitte und schränken den Blutfluss sowie die Sauerstoffversorgung im betroffenen Bereich ein.
Diese Punkte können aktiv sein und spontane Schmerzen verursachen oder latent bleiben und nur auf Druck reagieren. Es gibt auch sekundäre und Satelliten-Triggerpunkte, die jeweils andere Charakteristika aufweisen.
Was macht den Unterschied zur Fibromyalgie?
Sowohl das myofasziale Schmerzsyndrom als auch Fibromyalgie sind durch chronische Muskelschmerzen gekennzeichnet. Doch sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Symptome deutlich voneinander.
Der Hauptunterschied liegt in der Lokalisation des Schmerzes: Bei Myofaszie ist er auf eine spezielle anatomische Region begrenzt; bei Fibromyalgie tritt er weit verbreitet im Körper auf.
Zudem kann das myofasziale Syndrom zurückgehen, es handelt sich also um einen temporären Zustand. Die Fibromyalgie stellt hingegen fast immer eine chronische Erkrankung dar.
Symptome des myofaszialen Schmerzsyndroms
Die Symptome des myofaszialen Schmerzsyndroms variieren je nach Intensität der Erkrankung. Einige Betroffene empfinden plötzliche, starke Schmerzen, während andere einen ständigen dumpfen Hintergrundschmerz verspüren.
Häufige Anzeichen sind daher tiefe und pulsierende Muskelverspannungen sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit. Zudem können Begleiterkrankungen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Depression auftreten.
Ursachen noch ungeklärt
Obwohl die genaue Ursache für das Myofaszie-Syndrom unbekannt ist, gibt es einige Theorien dazu. Eine davon ist die sogenannte zentrale Sensibilisierung: Hierbei nimmt der Körper normale Reize als schmerzhaft wahr.
Zu den gängigen Auslösern gehören Muskelschwäche durch mangelnde Nutzung, schlechte Haltung oder emotionale Belastung. Auch Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes können das Syndrom begünstigen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Myofaszie
Nach einer Diagnose stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung: Triggerpunkt-Injektionen zur Muskelentspannung, Physiotherapie zur Korrektur von Fehlhaltungen und Trockennadeltechniken zur schnellen Inaktivierung der Triggerpunkte.
Und obwohl es keine konkrete Lösung für Myofaszie gibt, können entzündungshemmende Massnahmen und Lebensstilanpassungen helfen, die Beschwerden zu lindern. Ein erster wichtiger Schritt ist daher der Besuch eines Spezialisten.