Darmprobleme? Das sind mögliche Ursachen
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören zu Darmentzündungen, die in Schüben auftreten. Beide sind nicht heilbar, aber die Auswirkungen lassen sich lindern.
Die Crohn-Erkrankung, auch Morbus Crohn genannt, hat ihren Namen vom amerikanischen Gastroenterologen Burrill Bernhard Crohn, der sie erstmals entdeckte. Heute kennt die Medizin vier verschiedene Typen dieser entzündlichen Darmerkrankung.
Ebenfalls eine Darmerkrankung ist die Colitis ulcerosa. Diese Krankheit weist ähnliche Symptome auf wie Morbus Crohn auf.
Während Morbus Crohn aber vom Mund bis zum After im kompletten Verdauungstrakt auftreten kann, betrifft die Colitis ulcerosa nur die Körperregion des Dick- und Enddarms. Wir sehen uns das genauer an.
Verbreitete Formen von Morbus Crohn
Ileokolitis ist die häufigste Art von Morbus Crohn. Diese Entzündung tritt am Übergang von Dickdarm zum Dünndarm auf.
Zu den Symptomen gehören Durchfall sowie Krämpfe und Schmerzen im mittleren oder rechten unteren Teil Ihres Bauches. Auch Verstopfungen können auftreten, wenn beispielsweise die Darmwand durch die Krankheit vernarbt.
Illeitis tritt am sogenannten Krummdarm (Illeum) auf. Neben ähnlichen Symptomen wie bei der Ileokolitis können hier Fisteln oder entzündliche Abszesse im rechten unteren Bereich des Abdomens entstehen.
Eher seltene Varianten
Eine weitere Form von Morbus Crohn versteckt sich hinter dem englischen Fachbegriff «Gastroduodenal Crohn's disease» (auf Deutsch so viel wie «Gastroduodenale Crohn-Erkrankung»). Sie betrifft den ersten Abschnitt des Dünndarms, des sogenannten «Duodenum».
Sie wirkt sich, wie der Name sagt, auch auf den Magen aus, ist aber eher schwer zu diagnostizieren. Das liegt daran, dass hier die Entzündungen der Schleimhaut ausgesprochen klein und unauffällig sind.
Die sogenannte Jejunoileitis dagegen führt zu Entzündungsherden im mittleren Teil des Dünndarms (Jejunum). Krämpfe nach den Mahlzeiten, Fisteln, Durchfall und Bauchschmerzen, die intensiv werden können, treten hier häufig auf.
Colitis ulcerosa betrifft nur den Dickdarm
Ebenso wie Morbus Crohn gehört auch die Colitis ulcerosa zu den entzündlichen Darmkerkrankungen. Diese jedoch betrifft nur den Dickdarm.
Neben Durchfall und rektalen Blutungen kommt es hier auch zu Hautläsionen und Gelenkschmerzen. Zudem werden bisweilen Fisteln und Abszesse rund um den Anus festgestellt.
Da es Überschneidungen zwischen den verschiedenen Arten von Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa gibt, sollte im Verdachtsfall eine genaue Diagnose eingeholt werden.
Am besten zum Gastroenterologen
Generell sind Gastroenterologen der richtige Ansprechpartner zur Erkennung von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. In der Schweiz gibt es jedoch eine Reihe von Fachärzten, die sich auf diese Krankheiten spezialisiert haben.
Dazu gehört beispielsweise die Hirslanden-Klinikgruppe. Aber auch das Darmzentrum Bern oder das Universitätsspital Zürich haben sich in Diagnose und Therapie einen Namen gemacht.
Die Diagnose erfolgt über ein Blutbild, eine Darmspiegelung und die Entnahme von Gewebe. Die Therapie dagegen richtet sich nach dem Schweregrad und kann sowohl aus Medikamenten als auch aus einer OP bestehen.
Richtig ernähren bei Morbus Crohn und Colitis
Zwar sind weder die Colitis ulcerosa noch die Varianten von Morbus Crohn heilbar. Aber mit der richtigen Therapie und einer angepassten Ernährung lassen sich die Symptome deutlich lindern.
Vor allem Gemüsesorten wie Karotten, Erbsen, Kartoffeln oder Blumenkohl werden bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa meist gut vertragen. In akuten Schüben sollten Sie auf Ballaststoffe verzichten.
Vermeiden müssen Sie bei einem Schub ausserdem rohes Fleisch und verarbeitete Wurstwaren. Auch Alkohol und Nikotin sind bei diesen Erkrankungen ein Tabu.
