Wie Gicht entsteht und wann Sie sofort zum Arzt gehen sollten

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 02.07.2024 - 15:27

Der Zeh tut weh, die Gelenke schmerzen und die Niere ist auch nicht happy? Dann leiden Sie möglicherweise an Gicht.

Füsse, Gicht, Schmerzen.
Ein Gichtanfall zeigt sich oft zuerst in den Fussgelenken, Zehen und Fingergelenken. - Depositphotos

Sie haben Gicht? Dann ist in Ihrem Blut zu viel Harnsäure: eine Substanz, die der Körper bei der Verdauung produziert. Mit der Zeit bilden diese Harnsäuren Kristalle, die sich um Ihre Gelenke herum ansammeln.

Mann mit Schmerzen im Fingergelenk.
Bei Gicht schmerzen Finger und Fussgelenke als erstes. - Depositphotos

Anfangs sind vielleicht keine Symptome bemerkbar. Aber wenn Entzündungen auftreten, erleben Sie einen schmerzhaften Gichtanfall – begleitet von Schwellungen, Rötungen und intensiven Schmerzen.

Diese Krankheit kann unterschiedlich verlaufen. Es gibt jedoch einige Warnsignale dafür, dass Ihre Gicht schlimmer wird.

Langfristige Probleme durch erhöhten Harnsäurespiegel

Mögliche Zeichen für eine Verschlechterung Ihres Zustandes könnten sein: häufigere Ausbrüche von starken Schmerzen, die länger anhalten als gewöhnlich.

Man spricht in diesem Fall von sogenannten «Flare-ups», die auch in anderen Teilen Ihres Körpers auftreten können. Etwa 50 % aller Menschen mit dieser Krankheit erleben ihren ersten Anfall im Grundgelenk des grossen Zehs.

Auch die Bildung von Beulen unter der Haut ist ein klares Anzeichen von Gicht. Sie entstehen aufgrund von Ansammlungen von Harnsäurekristallen in weichem Gewebe, die als «Tophi» bezeichnet werden.

Gicht kann auch Ihre Nieren schädigen

Normalerweise sind es Ihre Nieren, die Harnsäure aus Ihrem Körper entfernen. Aber ein Überschuss an dieser Säure kann auch diese Organe schädigen.

Frau, Nierenschmerzen.
Gicht kann sich auch auf die Niere ausschlagen und richtig gefährlich werden. - Depositphotos

Zeichen dafür, dass Ihre Nieren bereits angegriffen sind, sind schmerzhafte Nierensteine und sogar das Versagen der Niere. Sollten Sie befürchten, dass sich Ihr Zustand verschlimmert hat, suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Dieser wird Ihnen Medikamente verordnen, um Ihren Harnsäurespiegel niedrig zu halten und zukünftige Anfälle sowie Komplikationen zu verhindern.

Was tun bei einer Verschlechterung?

Medikamente wie Allopurinol zur Behandlung chronischer Gicht können schnell dabei helfen, die Harnsäure zu senken. Febuxostat kann ebenfalls helfen, sollte aber vorsichtig eingesetzt werden, vor allem, wenn Risiken für Herz- oder Gefässkrankheiten bestehen.

Einmal begonnen, müssen diese Medikamente lebenslang eingenommen werden, damit der Harnsäurespiegel konstant bleibt. Weitere Optionen sind Probenecid und Lesinurad (Zurampic), die helfen, mehr Harnsäure im Urin auszuscheiden.

Pegloticase (Krystexxa) und Rasburicase (Elitek) können Harnsäure in eine Substanz abbauen, die der Körper ausscheiden kann. Gleichzeitig testen Wissenschaftler neue Behandlungen für chronische Gicht und erforschen besser, wie der Körper Harnsäure produziert und abbaut.

Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten in Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen.

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