Burn-out: Typische Symptome und was jetzt hilft

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 10.04.2024 - 06:45

Chronische Erschöpfung, innere Leere und Müdigkeit deuten auf einen Burn-out hin. Was Sie tun können, wenn arbeitsbedingter Stress Ihre Psyche belastet.

Erschöpfte Frau am Schreibtisch
Arbeitsbedingter Stress, der zur Überlastung führt, ist Ursache eines Burnouts. - Depositphotos

Wird im Job alles zu viel, sind Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Leere häufig die Folgen. Der arbeitsbedingte Stress führt unter Umständen zum Burn-out.

Doch wie unterscheidet man einen schlechten Tag von einem echten Burn-out?

Symptome eines Burn-outs

Burn-out ist mehr als nur Müdigkeit – es ist eine tiefe körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung. Betroffene fühlen sich oft völlig ausgebrannt und überfordert vom Leben.

Sogar einfache Aufgaben oder Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten, fühlen sich wie eine Last an. Neben chronischer Müdigkeit sind Schlafstörungen ein weiteres typisches Anzeichen für einen Burn-out.

Müder Mann am Küchentisch
Chronische Müdigkeit und Erschöpfung sind Anzeichen eines Burn-outs. - Depositphotos

Trotz extremer Erschöpfung fällt es Betroffenen schwer, ein- oder durchzuschlafen, da sie chronisch gestresst sind. Unruhige Nächte sind deshalb keine Ausnahme, sondern eher die Regel, weil es schwierig ist, zur Ruhe zu kommen.

Gefühle von Ineffektivität und mangelnder Leistung

Trotz Burn-outs schaffen es einige Betroffene noch, ihren Alltag zu bewältigen – allerdings nur mechanisch und ohne jegliche Freude. Vor allem die allgemeine Leistungsfähigkeit fällt ab.

Simple Dinge nehmen mehr Zeit in Anspruch als üblich. Dieses Gefühl der Ineffizienz führt oft zur Frustration über Dinge, die früher leicht fielen und nun fast unüberwindbar erscheinen.

Infolgedessen sinkt aufgrund der ausbleibenden Erfolgserlebnisse häufig auch das Selbstwertgefühl. Rückzug, Zynismus und innere Leere sind oft das Resultat.

Mit Achtsamkeit gegen den Stress

Egal, ob Pflegepersonal oder Lehrer, niemand ist vor einem Burn-out geschützt. Die Warnzeichen jedoch bewusst und rechtzeitig wahrzunehmen, hilft, einen Umgang damit zu finden und wieder zu sich selbst zurückzufinden.

Nachdenkliche Frau
Ein Burn-out kann jeden arbeitenden Menschen treffen. - Depositphotos

Eine der vielen Lösungen für die Burn-out-Krise ist die Praxis der Achtsamkeit. Sie hilft dabei, Symptome zu lindern und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit zu fördern.

Forschungen belegen sogar, dass regelmässige Achtsamkeitsübungen das parasympathische Nervensystem unterstützen sowie das sympathische Nervensystem regulieren. Zwei Schlüsselkomponenten zur Bewältigung von täglichem Stress.

Sechs goldene Regeln für ein ausbalanciertes Nervensystem

Atmen Sie bewusst: Eine Methode ist die «Ozean-Atmung». Dabei verlängern Sie sanft Ihre Ausatmung, was das parasympathische Nervensystem stärkt.

Seien Sie präsent: Lernen Sie, Gedanken als blosse Gedanken zu sehen und nicht als Bedrohungen. So vermeiden Sie Panikreaktionen.

Scannen Sie Ihren Körper: Beginnen Sie bei Ihrem Kopf und arbeiten sich bis zu den Füssen vor. Achten Sie dabei auf die Empfindungen in jedem Bereich Ihres Körpers, denn das erdet Sie.

Achten Sie auf Körper und Schlaf

Bewegen Sie sich: Sport hilft dem Gehirn, aus dem Stressmodus herauszukommen und aktiviert die Produktion von wichtigen Botenstoffen. Dazu gehören unter anderem Dopamin und Serototin, die Ihnen helfen, sich entspannt und zufrieden zu fühlen.

Finden Sie Ruhe: Sitzende Yoga-Positionen und Meditation helfen, besser mit Stress umzugehen. Zudem sollten Sie sich regelmässige Pausen und Stille gönnen.

Mann bei Psychotherapie
Manchmal lohnt es sich, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn alles zu viel wird. - Depositphotos

Schlafen Sie ausreichend: Versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen. So stellen Sie Ihren natürlichen Schlafrhythmus wieder her.

Nehmen Sie sich eine Auszeit

Das Wichtigste bei einem Burn-out ist, nicht mehr davonzulaufen oder sich in Arbeit zu stürzen. Denn das fördert das Ausbrennen.

Nehmen Sie sich, wenn es möglich ist, einige Tage frei. Gewinnen Sie Abstand, gönnen Sie sich etwas Gutes und kümmern Sie sich um Ihr psychisches Wohlbefinden.

Denken Sie auch darüber nach, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder Ihre Sorgen mit Ihrem engsten Kreis zu besprechen. Sowohl Entspannung und Pausen als auch Gespräche tun besonders gut ‒ denn mit Burn-out müssen Sie nicht alleine bleiben.

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