Burnout: So viele Schweizerinnen und Schweizer leiden daran
Immer mehr Arbeitnehmer leiden in der Schweiz an einem Burnout. Die Zahlen steigen stetig an – doch als richtige Krankheit wird ein Burnout nicht akzeptiert.
Extreme Müdigkeit, innere Leere und abnehmende Leistungsfähigkeit: Ein Burnout kann viele verschiedene Symptome haben.
Burnout ist keine offizielle medizinische Diagnose, doch das heisst nicht, dass Betroffene weniger leiden. Auch in der Schweiz sind viele Personen davon betroffen – und es werden tendenziell immer mehr.
Burnout im Herzen Europas: Wie viele sind betroffen?
Laut neuesten Zahlen leidet fast jeder zehnte Arbeitnehmer in der Schweiz an Symptomen eines Burnouts. Das bedeutet, dass rund 400'000 Menschen von diesem Zustand extremer Erschöpfung betroffen sind.
Bei einer grossen Umfrage der SRG gaben 17 Prozent der Personen an, bereits ein Burnout erlebt zu haben. Ein Viertel der Menschen gab an, sich «Burnout-gefährdet» zu fühlen.
Diese Zahl ist ziemlich hoch und das verdeutlicht die Dringlichkeit des Problems. Es zeigt auf, dass präventive Massnahme sowie effektive Behandlungsstrategien dringend benötigt werden.
Auszeit vom Arbeitsleben: Die Dauer des Ausfalls
Neben den persönlichen Leiden führt ein Burnout auch zu erheblichen Ausfallzeiten am Arbeitsplatz. Einer Studie der SWICA zufolge haben 57 Prozent aller Fehltage aus psychischen Gründen mit Konflikten am Arbeitsplatz zu tun.
Im Durchschnitt fehlen Betroffene etwa 36 Tage pro Jahr bei ihrer Arbeit – das sind mehr als sieben Wochen! Darunter leidet einerseits die Produktivität von Unternehmen und Organisationen.
Aber nicht nur: Es belastet auch das Sozial- und Gesundheitswesen der Schweiz erheblich.
Das Damoklesschwert: Die Rückfallquote
Einmal Burnout, immer Burnout? Leider ist die Wahrheit nicht weit davon entfernt. Etwa ein Drittel aller Betroffenen erleidet innerhalb von zwei Jahren einen Rückfall.
Deswegen ist es sehr wichtig, Zugang zu nachhaltiger Behandlung und Betreuung zu haben. So kann der Teufelskreis durchbrochen und den Betroffenen eine langfristige Genesung ermöglicht werden.
Eine Kombination aus medizinischer Therapie, psychologischer Unterstützung und Massnahmen zur Stressreduktion kann helfen, wieder gesund zu werden.
Um nachhaltig etwas verändern zu können, ist auch das Arbeitsumfeld selbst von entscheidender Bedeutung. Flexible Arbeitszeiten, ein gesundes Mass an Autonomie sowie Anerkennung und Unterstützung durch Vorgesetzte können dazu beitragen, einem erneuten Ausbrennen vorzubeugen.