Depression mit Todesfolge: Chinesische Studie lässt aufhorchen
Eine grossangelegte Studie aus China zeigt Zusammenhänge zwischen Depressionen und einer erhöhten Sterblichkeitsrate. Die Hintergründe sind komplex.
In China sind Depressionen zu einer nationalen Gesundheitskrise geworden: Rund 95 Millionen Menschen leiden im Reich der Mitte an einer Depression.
Während sich die mentale Verfassung bei einem Grossteil der Betroffenen nach einiger Zeit bessert, gibt es auch Fälle, in denen eine Depression tödlich endet. Eine Studie, die kürzlich im «China CDC Weekly» veröffentlicht wurde, zeigt, dass junge, gut ausgebildete Männer besonders gefährdet sind.
Statistik: Depression führt zu erhöhter Sterblichkeit
Natürlich ist Depression keine unmittelbar lebensbedrohliche Krankheit. Doch könnten wir die Gefahr, die von schweren Depressionen ausgeht, bisher unterschätzt haben.
Die Untersuchung mit mehr als 100'000 Teilnehmenden, an der Wissenschaftler der Shandong Universität beteiligt waren, deckte auf, dass unter Menschen mit Depressionen die Sterberate überdurchschnittlich hoch ist.
Es überrascht, dass insbesondere junge Männer mit guten Bildungsabschlüssen gefährdet sind. Bei dieser Gruppe war die Mortalitätsrate dreimal so hoch wie bei Frauen.
Auffällig häufige: Unfälle oder Auseinandersetzungen
Die Annahme, dass Männer leichter mit Depressionen umgehen als Frauen erweist sich auf Basis der Daten aus China als falsch. Fachleute betonen, dass Männer bei Depressionen weniger wahrscheinlich professioneller Hilfe suchen – das könnte zu Verschlimmerung der seelischen Leiden beitragen.
Bei den Todesursachen infolge schwerer Depressionen zählen Suizide sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen laut Studie zu den Hauptfaktoren. Explizit wird aber darauf hingewiesen, dass auch weitere Todesarten zu berücksichtigen sind:
Wie die Auswertung zeigte, erleiden Menschen mit gravierenden depressiven Symptomen überdurchschnittlich häufig tödliche Unfälle, die nicht mit einem Suizidversuch in Verbindung stehen. Zudem sei auffällig, dass Betroffene ein höheres Risiko aufweisen, in gewalttätige Auseinandersetzungen – im schlimmsten Fall mit Todesfolge – verwickelt zu sein.