Die verborgene Verbindung von Denken und Atmen – Studie deckt auf
Lange war unklar, wie sich Atemtechniken genau auf das Gehirn auswirken. US-Wissenschaftler haben nun eine interessante Entdeckung gemacht.
Für viele Menschen ist Stress heutzutage omnipräsent. Bei der Beruhigung der überspannten Nerven helfen auch Atemtechniken, beispielsweise aus dem Yoga.
Noch bis vor Kurzem war allerdings unklar, was diese Techniken im Gehirn eigentlich genau bewirken. Forscher des «Salk Institute for Biological Studies» in La Jolla, Kalifornien, haben nun eine Gehirnverbindung entdeckt, über die Angstzustände sofort gelindert werden.
In Fachkreisen gilt die Studie, publiziert im renommierten Fachjournal «Nature Neuroscience», als Bestätigung für jahrtausendealte Atemtechniken. Gleichzeitig liefert sie die Grundlage für die Entwicklung neuer Medikamente, mit dem Ziel, die die betreffenden Gehirnareale gezielt zu stimulieren.
Wissenschaftliche Bestätigung für Yoga und Co.
Der besondere Fund der Wissenschaftler ist eine Gruppe von Zellen in der Grosshirnrinde, die Botschaften an den Hirnstamm sendet. Der Hirnstamm seinerseits leitet Informationen an die Lungen weiter.
Die Grosshirnrinde ist unter anderem verantwortlich für bewusste Bewegungen, komplexes Denken und für das Verarbeiten von Sinneswahrnehmungen. Diese Verbindung von Gehirn und Atemwegen ist die Voraussetzung dafür, dass wir unser Atemtempo kontrollieren und dadurch unseren Gemütszustand beeinflussen können – ihre Entdeckun eine Chance für die Mesizin.
In einem Gespräch mit der «Los Angeles Times» führte Sung Han, leitender Kopf hinter der Studie, aus, dass auf Basis dieser neuen Erkenntnisse Medikamente entwickelt werden könnten, die gezielt gegen Angststörungen wirken.
Beruhigungspille ohne Nebenwirkungen?
Gängige Beruhigungsmedikamente wirken wenig spezifisch und beinflussen daher mehrere Bereiche des Gehirns gleichzeitig. Unerwünschte Nebenwirkungen sind die Regel.
Ein Medikament, das nur auf den beschriebenen Hirnkreislauf abzielt, könnte sich als deutlich effektiver erweisen – und bestenfalls ohne Nebenwirkungen kommen.
Bis es so weit ist, dürfte es aber noch ein Weilchen dauern, Forschung und klinische Studien nähmen mehrere Jahre in Anspruch. Bis dahin sollten wir alle wohl auf Yoga und Atemtechniken setzen – weitere positive Nebenwirkungen sind hier garantiert.