Mentale Probleme: Alarmierende Zahlen aus den Niederlanden

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 12.09.2024 - 18:14

Fast jeder zweite Niederländer leidet an Angststörungen oder Depression. Ergebnisse einer Untersuchung werfen viele Fragen auf.

Depression, Mann, Wohnung
Eine niederländische Studie zeigt, wie weit mentale Probleme verbreitet sind. - Depositphotos

Das Statistikbüro der Niederlande (CBS) und das Trimbos-Institut berichten: Im vergangenen Jahr kämpften 42 Prozent der niederländischen Bevölkerung ab zwölf Jahren mit Gefühlen von Angst oder Depression.

Besonders junge Erwachsene sind betroffen, wobei Frauen häufiger als Männer unter diesen Zuständen leiden.

Mehr Betroffene seit Pandemiebeginn

Die Zahl der Menschen in den Niederlanden, die an Angstzuständen oder Depressionen leiden, stieg von 36 Prozent im Jahr 2014 auf beachtliche 40 Prozent im Jahr 2020. Während der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2021 erreichte sie einen Höhepunkt von erschreckenden 44 Prozent.

Frau, Trauer, Depression
Rund die Hälfte der niederländischen Bevölkerung leidet an Ängsten oder depressiven Zuständen. - Depositphotos

Und dieses hohe Level hielt weiterhin an: Obwohl die letztjährigen Werte etwas niedriger waren, liegen sie immer noch signifikant höher als vor Beginn der Pandemie.

Die Jugend am stärksten betroffen

Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren sind am wahrscheinlichsten mit Ängsten und Depressionen konfrontiert. Letztes Jahr gaben 53,1 Prozent an, diese Gefühle innerhalb eines Monats vor der Befragung verspürt zu haben.

Das stellt eine deutliche Steigerung gegenüber den gemeldeten Zahlen aus dem Jahre 2014 dar, wo der Wert noch bei 41 Prozent gelegen hatte. Auch bei den 25- bis 40-Jährigen sind Angstzustände und Depressionen mit 47,9 Prozent der Befragten mittlerweile sehr verbreitet.

Bei Teenagern stiegen die Zahlen seit 2014 um knapp ein Drittel an.

Geschlechterkluft: Frauen leiden häufiger

Angstzustände und Depressionen treten häufiger bei Frauen (48 Prozent) auf als bei Männern (37 Prozent). Die Geschlechtsunterschiede sind besonders stark unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgeprägt:

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Die Studie zeigt auch: Frauen leiden wesentlich häufiger unter mentalen Problemen. - Depositphotos

Bei Teenagern waren es fast die Hälfte der Mädchen und nur etwas mehr als ein Viertel der Jungen.

Diese alarmierenden Zahlen zeigen, wie schlecht es um die mentale Gesundheit vieler Menschen steht. Ob genügend professionelle Therapieangebote zur Verfügung stehen, um diese psychische Notlage in den Griff zu bekommen, scheint mehr als fraglich.

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