Das Hormonkarussell – wie der Zyklus die Laune bestimmt
Heute voller Energie und einige Tage später lethargisch und traurig: Diese Stimmungsschwankungen betreffen viele Frauen. Die Ursache dafür ist ihre Periode.
Nicht nur körperlich kann die Menstruation belastend sein. Auch stimmungsmässig kann einiges aus dem Lot geraten:
Die Laune schwankt zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, ohne dass Sie einen ersichtlichen Grund dafür finden können. Klingt übertrieben, ist es aber nicht.
Die Ursache hinter diesen emotionalen Achterbahnfahrten liegt in unseren Hormonen verborgen. Diese steuern nämlich nicht nur physiologische Vorgänge.
Hormone dirigieren unser Wohlbefinden
Laut Maureen Cernadas, einer US-Expertin auf dem Gebiet der Gynäkologie, durchlaufen mehrere unserer Hormone im Laufe eines Menstruationszyklus signifikante Schwankungen. Diese hormonellen Veränderungen beeinflussen nicht nur unser physisches Empfinden, sondern auch unsere Stimmungslage erheblich.
Laut Cernadas, die als Frauenärztin in Hillsborough Township, New Jersey, tätig ist, spielen vor allem Östrogene und Progesteron hier eine Rolle. Doch auch Cortisol und Serotonin sind an dem monatlichen Auf und Ab beteiligt.
Diese hormonelle Dynamik wirkt sich in den verschiedenen Phasen des Zyklus unterschiedlich auf uns aus. Dabei reicht die Skala vom Gefühl der Euphorie bis hin zur tiefsten Traurigkeit.
Der Zyklus hat's in sich
In der Follikelphase direkt nach Beginn der Periode erleben Sie möglicherweise eine Zeit erhöhter Energie und Klarheit. Das liegt am Anstieg von Estradiol (einer besonders aktiven Form von Östrogen).
In dieser Phase fällt Ihnen alles ein wenig leichter als gewöhnlich, auch Ihre Motivation und Energie sind auf dem Höhepunkt. Mit dem Eintritt in die Ovulationsphase kann diese positive Stimmung noch weiter zunehmen.
Ein höherer Östrogenspiegel fördert dann nicht nur das Gefühl, besonders attraktiv zu sein. Er kann auch die Libido ankurbeln, was ganz im Sinne der biologischen Fortpflanzungsagenda des weiblichen Körpers ist.
PMS und die Auslöser
Nachdem die Ovulation stattgefunden hat, bereitet Progesteron den Körper auf eine potenzielle Schwangerschaft vor. Dieser Abschnitt zwischen dem Tag nach dem Eisprung (Ovulation) und der einsetzenden Monatsblutung wird Lutealphase genannt.
Besonders negativ macht sich zu diesem Zeitpunkt das prämenstruelle Syndrom (PMS) bemerkbar. Dieses geht bei nicht wenigen Frauen mit unangenehmen Symptome einher.
Ein Absinken des Serotoninspiegels könnte laut Studien hinter den stimmungsbedingten Aspekten von PMS stecken. Auch Cortisol wird oft mit emotionaler Labilität während dieser Zeit in Verbindung gebracht.
Umgang mit PMS
Schlaf ermöglicht es generell Ihrem Körper und Ihrem Geist, sich auszuruhen, zu reparieren und neue Energie zu tanken. Das gilt erst recht, wenn Sie unter PMS leiden.
Oftmals haben Frauen bei PMS Heisshunger auf Zucker und Junkfood, beides kann jedoch Symptome wie Blähungen, Übelkeit und Krämpfe verschlimmern. Besser sind kleine, gesunde Mahlzeiten und insgesamt eine ausgewogene Ernährung.
Auch wenn Sport das Letzte ist, was man inmitten von PMS-Symptomen tun möchte, steigert Bewegung die Endorphinausschüttung. Das kann die Stimmung verbessern und stabilisieren, Heisshungerattacken dämpfen und Schmerzen und Unwohlsein lindern.