Herausforderung Adenomyose – das sollten Sie wissen
Viele Frauen leiden unter einem Phänomen, das lange im Verborgenen blieb: Adenomyose. Wir stellen Ihnen diese rätselhafte Erkrankung der Gebärmutter vor.
Bei der Adenomyose dringt Gewebe, das normalerweise die Innenseite der Gebärmutter auskleidet (das Endometrium), in die Muskulatur der Gebärmutterwand ein und beginnt dort zu wachsen.
Dies führt zu einer Verdickung der Gebärmutterwand und verursacht oft erhebliche Beschwerden. Nicht selten wird die Erkrankung jedoch mit anderen gynäkologischen Leiden verwechselt.
Viele Betroffene erhalten erst nach Jahren des Leidens und zahlreichen Fehldiagnosen Klarheit über ihre Situation. Denn die Bandbreite der möglichen Beschwerden macht es schwer, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.
Symptomkarussell ohne Ende?
Die Tücke von Adenomyose liegt genau da: der vielen möglichen Symptome. Für einige Frauen ist es ein monatlicher Kampf gegen extreme Unterleibsschmerzen; für andere bedeutet es eine fast konstante Müdigkeit oder sogar Unfruchtbarkeit.
Auch Rückenschmerzen, ein Druckgefühl im Beckenbereich sowie eine Zunahme der Menstruationsintensität sind Warnsignale. Perioden werden nicht nur schmerzhafter, sondern auch voluminöser.
Auch wenn diese Symptome bei vielen Frauen auftreten können, ohne dass sie an Adenomyose leiden: Ihre Persistenz ist ein Hinweis darauf, dass mehr dahinterstecken könnte als «nur» normale Regelbeschwerden.
Die mysteriösen Ursprünge von Adenomyosis
Trotz intensiver Forschung bleibt die genaue Ursache dieser Krankheit bis heute ein Rätsel. Mögliche Auslöser könnten uterine Operationen sein oder Gewebe, das schon vor der Geburt an falscher Stelle landete.
Eine Entzündung des Uterus nach einer Schwangerschaft könnte ebenfalls dazu beitragen, dass diese Zellen in schwächere Muskelschichten eindringen. Betroffen sind meist Frauen zwischen 30 und 50 Jahren – also jene, bei denen hormonelle Veränderungen besonders ausgeprägt sind.
Schwanger zu werden kann für Frauen mit Adenomyose schwieriger sein. Ebenso besteht für sie ein erhöhtes Risiko für Komplikation während der Schwangerschaft sowie Anämie infolge starker Blutungen.
Diagnose: Ein langer Weg
Die Diagnostik von Adenomyose gestaltet sich schwierig. Sie erfordert oftmals eine Mischung aus Ultraschalluntersuchungen durch erfahrene Fachärzte sowie spezielle MRT-Verfahren (Magnetresonanztomografie).
In manchen Fällen wird erst während einer Operation oder nach einer Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) festgestellt, dass die Patientin tatsächlich an der heimtückischen Erkrankung litt.
Licht am Ende des Tunnels
Trotz aller Schwierigkeiten gibt es Hoffnung für betroffene Frauen. Moderne Behandlungsmethoden reichen von medikamentösen Therapiestrategien bis hin zur minimal-invasiven Chirurgie mit dem Ziel, Symptome zu lindern und Lebensqualität zurückzugewinnen.
Für viele Frauen bietet schon alleine die richtige Diagnose einen enormen emotional-psychologischen Auftrieb: Das Wissen um die Ursache ihres Leidens ermöglicht den Betroffenen einen gezielten Umgang damit sowie den Beginn eines Heilungsprozesses fernab vom Stigma «unerklärlicher weiblicher Schmerz».