Hormonersatz-Therapie in den Wechseljahren: Segen oder Fluch?
Wer in den Wechseljahren sehr stark an den Symptomen leidet, kann möglicherweise durch eine Hormontherapie profitieren. Doch steigert diese das Krebsrisiko?
Die Wechseljahre können eine herausfordernde Zeit sein. Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen können zur neuen Normalität werden, müssen sie aber nicht.
Die Menopause kann viele Aspekte Ihres Lebens beeinflussen. Bei einigen Frauen kann die Hormonersatztherapie (HRT) dabei helfen, die Symptome zu lindern. Aber birgt diese Therapie gesundheitliche Risiken?
Wie wirkt HRT auf Wechseljahressymptome?
Frauen und Personen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde, haben zwei Hauptgeschlechtshormone – Östrogen und Progesteron. Dieses Duo ermöglicht den Eisprung und die Menstruation.
Ihr Hormonspiegel beginnt etwa acht bis zehn Jahre vor der Menopause in der Perimenopause zu schwanken. Wenn Ihr Östrogenspiegel zu sinken beginnt, stört dies das Gleichgewicht von Östrogen und Progesteron in Ihrem Körper.
Dies ist der Moment, in dem Sie möglicherweise Symptome erleben könnten – auch wenn Sie noch menstruieren. Mit Erreichen der Menopause (typischerweise um das 52. Lebensjahr), produziert Ihr Körper so wenig Östrogen dass Ihre Eierstöcke keine Eizellen mehr freisetzen. Also bleibt die Periode aus.
Für einige Menschen fühlen sich diese Hormonschwankungen wie eine Achterbahnfahrt an. Die Symptome der Menopause können vielfältig sein:
HRT: Ein Licht am Ende des Tunnels
Das Ziel der HRT ist es, das in den Wechseljahren verlorene Östrogen zu ersetzen. Es gibt zwei Haupttypen von Hormonersatztherapie. Welcher Typ für Sie geeignet ist, hängt davon ab, ob Sie noch eine Gebärmutter haben.
Wenn Sie noch eine Gebärmutter haben wird Ihnen eine «Östrogen-Progesteron-Gestagen-Hormontherapie» verschrieben. Diese wird als Kombinationstherpaie bezeichnet, da sie sowohl Östrogen als Porgesteron enthält.
Wenn Sie jedoch keine Gebärmutter mehr haben, wird Ihnen eine Therapie verschrieben, die nur Östrogen enthält. Sie wird normalerweise in Form einer Pille oder eines Pflasters verabreicht, ist aber auch als Creme oder Vaginalring erhältlich.
Kann Hormonersatztherapie Krebs verursachen?
Jedes Risiko wird als minimal angesehen. Warum also wird dieses Thema so heiss diskutiert? Die Debatte um die Hormonersatztherapie geht zurück auf die Women's Health Initiative, eine grosse Studie aus den frühen 2000er Jahren.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Risiko erstmals erkannt, doch heutige Studien haben mehr Licht auf die tatsächlichen Risiken geworfen. Es wird angenommen, dass das Krebsrisiko nur minimal ist. Bei einigen Menschen kann HRT sogar dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu verringern.
Wenn Ihre Wechseljahressymptome Ihre Lebensqualität beeinträchtigen, könnte HRT die Lösung sein, nach der Sie gesucht haben.