Therapie sinnvoll nutzen: 9 Sätze, die deinen Therapeuten nerven

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Viele Menschen unterschätzen, wie sehr bestimmte Sätze die Therapie behindern. Deshalb lohnt es sich, eigene Muster und folgende Worte zu hinterfragen.

Psychotherapie
Therapeuten sind da, um zuzuhören und zu helfen ‒ aber die Haltung und Mitarbeit der Klienten entscheidet oft über den Erfolg. - Depositphotos

Du denkst beim Therapiegespräch oft darüber nach, wie du dich ausdrücken sollst? Manche scheinbar harmlose Sätze bringen selbst erfahrene Therapeuten zur Verzweiflung.

Das ist aber nicht das eigentliche Problem, denn: Wenn du dich mit solchen Sätzen selbst kleinmachst, nimmst du dir den Raum, den du für deine Entwicklung verdienst.

Und genau dieser Raum ist in der Therapie dein wichtigstes Geschenk an dich selbst.

Selbstkritik und Unsicherheit: Weniger bringt mehr

«Das ist bestimmt dumm»: Wenn du deine Gedanken abwertest, nimmst du dir selbst die Chance, ernst genommen zu werden. Schenke dir den gleichen Respekt, den du auch von anderen erwartest.​

Psychotherapie
Selbstabwertung aktiviert im Gehirn dieselben Stresszentren wie Kritik von aussen – wer milder mit sich spricht, beruhigt tatsächlich das Nervensystem. - Depositphotos

«Sorry fürs Weinen»: Deine Tränen sind kein Grund zur Scham – sie zeigen, dass du dich öffnest. Genau das bringt dich im therapeutischen Gespräch weiter.​

«Ich sollte längst darüber hinweg sein»: Gib dir Zeit – jeder verarbeitet Probleme in seinem eigenen Tempo. Mit Geduld erkennst du sogar kleine Fortschritte, die du vielleicht früher oft übersehen hättest.​

Eigenverantwortung in der Sitzung: Mehr Klarheit, weniger Ausreden

«Ich weiss nicht»: Sage ehrlich, was dich verunsichert oder wo du gerade feststeckst. So kann der Therapeut besser auf dich eingehen und gezielte Unterstützung anbieten.

«Was soll ich machen?»: Nutze den Raum, um gemeinsam Möglichkeiten zu erkunden, anstatt fertige Lösungen zu erwarten. Auf diese Weise stärkst du deine Entscheidungsfähigkeit und wirst unabhängiger.​

«Es ändert sich sowieso nichts»: Wenn du dir das sagst, übergehst du die positiven Veränderungen, die tatsächlich passieren. Diese zu erkennen, motiviert dich und das gibt dir Kraft, weiterzumachen, selbst wenn der Wandel langsam ist.

Rücksicht und Respekt: Nutze die Zeit richtig

«Ich will nicht zu viel Zeit beanspruchen»: Deine Zeit gehört dir – nutze jeden Termin für das, was dir wichtig ist. Damit zeigst du Selbstachtung und machst echte Entwicklung möglich.

Gruppenpsychotherapie
Wer ständig für andere da ist, darf in der Therapie lernen, endlich auch für sich da zu sein. - Depositphotos

«Ich will nur kurz ans Handy gehen»: Wenn du für die Sitzung alles andere ausblendest, schenkst du dir vollste Aufmerksamkeit. Dein Handy kann warten, während du dich selbst entdeckst.​

«Therapie bringt bei mir eh nichts»: Deine Haltung entscheidet, ob Veränderungen möglich sind. Bleib offen für neue Impulse und vertraue auf den Prozess.​

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