Trauma und Transformation: Stärker aus der Krise kommen

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 25.09.2024 - 06:24

Einfach ist das nicht, aber wer seine Heilung zur Priorität macht und sich professinelle Hilfe holt, kann aus einer traumatischen Vergangenheit viel lernen.

Frau mit ausgebreiteten Armen im Feld.
Wer es schafft, sein Trauma zu überwinden, fühlt sich danach oft befreit und glücklicher als vor dem traumatischen Ereignis. - Depositphotos

Traumatische Erlebnisse können tiefgreifende Auswirkungen auf die menschliche Psyche und den Körper haben. Während es instinktiv ist, Leiden zu vermeiden, zeigen zahlreiche Studien, dass ein Trauma auch positive langfristige Effekte haben kann.

Viele Menschen erfahren nach intensiven traumatischen Erlebnissen eine tiefgehende persönliche Entwicklung, bekannt als «posttraumatisches Wachstum». Diese Transformation tritt oft nach Ereignissen wie Trauer, schweren Krankheiten oder Unfällen auf.

Psychiaterin unterstützt Soldat mit posttraumatischem Syndrom während Therapiesitzung.
Soldaten, die unter PTSD leiden und sich gute Hilfestellung holen, haben die Chance, stärker denn je aus der Krise herauszukommen. - Depositphotos

Dies kann zu einer neuen inneren Stärke, Selbstvertrauen und einer klaren Sicht auf das Leben führen.

Transformation durch Turbulenzen

Die dramatische Form des posttraumatischen Wachstums geschieht manchmal bei Soldaten im Krieg. Oder aber auch bei Insassen von Konzentrationslagern oder Menschen, die schwere Süchte, Depressionen oder Krankheiten durchgemacht haben.

Die Betroffenen berichten von einer intensiveren Wahrnehmung, einem starken Wohlbefinden und einer tieferen Verbindung zu anderen Menschen und der Natur.

Diese Erfahrungen führen oft zu einem Gefühl der Neugeborenheit und einem erweiterten Bewusstsein.

Die Bedeutung der Akzeptanz

Die Forschung zeigt, dass diese tiefgreifenden Veränderungen häufig in einem Zustand der Akzeptanz auftreten. Viele Menschen erleben eine Transformation, wenn sie ihre Situation akzeptieren und loslassen.

Diese Transformation ist keine religiöse, sondern eine psychologische Erfahrung, die mit dem Zusammenbruch der Identität verbunden ist. Wenn psychologische Bindungen wie Hoffnungen und Ambitionen aufgelöst werden, kollabiert unsere Identität.

Aufgebrachte Frau sitzt auf dem Boden, Angststörung.
Wer lernt, seine Traumata zu integrieren, wächst an der Herausforderung. - Depositphotos

Obwohl dieser Prozess schmerzhaft ist, ermöglicht er einigen Menschen, eine neue Identität zu entwickeln. Die tiefgreifenden Veränderungen bleiben in der Regel dauerhaft bestehen, was darauf hindeutet, dass dieses Phänomen keine Selbsttäuschung ist.

Transformation durch Turbulenzen offenbart das immense Potenzial und die tiefe Widerstandskraft des menschlichen Geistes, die oft erst durch Herausforderungen und Krisen sichtbar werden. In diesem Sinne können Trauma und Turbulenzen uns nicht nur brechen, sondern auch auf anderen Ebenen retten.

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