Welche Therapie kann bei Schizophrenie helfen?

Lukas Hertzsch
Lukas Hertzsch

Am

Schizophrenie zu behandeln, ist eine grosse Herausforderung. Die moderne Psychotherapie bietet diverse Ansätze, die Erfolge für Patienten bewirken können.

Der Kampf mit Schizophrenie ist für Betroffene sehr kräftezehrend.
Der Kampf mit Schizophrenie ist für Betroffene sehr kräftezehrend. - Depositphotos

Schizophrenie wirkt sich in vielfältiger Weise auf das menschliche Gehirn aus. Sie erzeugt Stimmen, Visionen und Überzeugungen, die nur der Betroffene selbst erlebt.

Doch ist Psychotherapie geeignet, um die Krankheit in den Griff zu bekommen?

Der Kampf gegen den Wirbelsturm im Kopf

Schizophrenie geht oft mit physischen Veränderungen in der Gehirnvernetzung und -funktion einher. Anomalien in der Gehirnaktivität sind dabei keine Seltenheit.

Zwar verschaffen Antipsychotika vielen Patienten Linderung, jedoch sind sie nicht immer wirksam. Psychotherapeuten fühlen sich in der Therapie deshalb mitunter hilflos.

Allerdings gibt es Spezialisten, die weiterführende Methoden zur Behandlung von Schizophrenie entwickelt haben.

Die Rolle der Psychotherapie bei Schizophrenie

Führende Experten gehen davon aus, dass Menschen mit Schizophrenie durchaus von einer psychotherapeutischen Begleitung profitieren können. Schliesslich spielen psychologische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle im Genesungsprozess.

Therapiesitzung, Gespräch, Notizblock
In den letzten Jahren wurden diverse therapeutische Ansätze zur Behandlung von Schizophrenie entwickelt. - Depositphotos

Die Psychologen Vaskinn und Horan haben 2020 in einer Studie belegt, dass Schizophrenie häufig die soziale Wahrnehmung und Beziehungsgestaltung verändert. Therapeutische Interventionen können hier positiven Einfluss nehmen.

Zudem haben viele Betroffene sowohl vor als auch nach der Diagnose erhebliche Traumata erlebt. Auch diesem Aspekt kann sich die Psychotherapie gezielt widmen.

Therapeutische Ansätze zur Behandlung von Schizophrenie

Von kognitiver Verhaltenstherapie über Akzeptanz- und Commitment-Therapie bis hin zu speziellen Therapiemethoden für Psychosen wie Avatar-Therapie: Die Bandbreite an therapeutischen Ansätzen zur Behandlung von Schizophrenie ist heutzutage gross.

Die einzelnen Methoden gründen auf einer jeweils eigenen Forschungsbasis und haben individuelle Vor- und Nachteile. Zu den gängigsten gehören kognitive Verhaltenstherapien und kognitive Therapien mit Fokus auf Regeneration.

Psychotherapie kann ein Hilfsmittel sein, um schizophrene Symptome zu lindern.
Psychotherapie kann ein Hilfsmittel sein, um schizophrene Symptome zu lindern. - Depostiphotos

Beide zielen darauf ab, Glaubenssysteme hinter psychotischen Erfahrungen zu erforschen. Zudem werden dabei traditionelle CBT-Strategien wie Verhaltensexperimente und kognitive Umstrukturierung eingesetzt.

Die Bedeutung familiärer Unterstützung

Für viele Menschen mit Schizophrenie spielt die Unterstützung ihrer Familie eine entscheidende Rolle in ihrem Genesungsprozess. Familieninterventionen können daher ein wertvoller Bestandteil der Behandlung sein.

Gruppentherapien mit Familien können die Lebensqualität von Schizophrenie-Patienten effektiv verbessern, wie Muhić 2022 in einer Studie nachwies.

Akzeptanz- und Commitment-Therapie

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie konzentriert sich darauf, wie wir uns schwierigen emotionalen Erfahrungen nähern und unsere Werte bestimmen. Eine ähnliche Herangehensweise verfolgt auch die Compassion Focused Therapy (CFT), welche die Selbsterfahrung von Personen behandelt.

Psychotherapie als Teil des Behandlungsplans

Noch ist unklar, inwiefern Psychotherapie direkte Auswirkungen auf die neurologischen Aspekte von Schizophrenie hat. Dennoch versprechen psychotherapeutische Ansätze zahlreiche Vorteile für Betroffene.

Dazu gehören die Verbesserung der Lebensqualität, die Reduzierung von Symptomen sowie das Stärken familiärer Beziehungen.

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