Gesunde Ernährung bremst Alterungsprozesse und senkt Demenzrisiko
Falten, Hauterschlaffung, Vergesslichkeit: Die Angst vorm Älterwerden ist gross. Doch eine gesunde Ernährung wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus.
Es ist kein Geheimnis, dass eine gesunde Ernährung gut für uns ist. Aber wussten Sie auch, dass sie das Altern verlangsamen und das Risiko einer Demenzerkrankung verringern kann?
Eine aktuelle Studie zeigt erstaunliche Zusammenhänge.
Verbindung zwischen Ernährung und Demenz durch biologische Alterungsprozesse
Menschen mit einer gesunden Ernährungsweise sind tendenziell weniger anfällig für Demenz und ihre biologischen Alterungsprozesse laufen langsamer ab. So viel war bisher bereits bekannt.
Eine Forschungsgruppe der renommierten Columbia University's Mailman School of Public Health sowie des Robert Butler Columbia Aging Center erklärt nun den genauen Mechanismus hinter dieser Schutzwirkung.
Sie fand heraus, dass die Verbindung zwischen Ernährung und Demenz zumindest teilweise multi-systemische Prozesse des Alterns betrifft. Ein Durchbruch in der Altersforschung.
Gesund essen = langsames Altern?
Für diese bahnbrechende Studie analysierten die Wissenschaftler Daten aus der zweiten Generation der «Framingham Heart Study» – einer Langzeitstudie zur Herzgesundheit seit 1971. Teilnehmende waren über 60 Jahre alt, zeigten keine Anzeichen von Demenz und stellten relevante Ernährungs-, Epigenetik- und Nachfolgedaten zur Verfügung.
Die Forscher verfolgten die Teilnehmer über neun Untersuchungen hinweg, die etwa alle vier bis sieben Jahre stattfanden. Bei jedem Besuch wurden körperliche Untersuchungen durchgeführt, Fragebögen zum Lebensstil ausgefüllt und Blutproben entnommen.
Ab 1991 kamen auch neurokognitive Tests dazu. Das Ergebnis: Von den 1644 Probanden entwickelten 140 eine Demenzerkrankung.
Neue Messmethode für das biologische Alter
Um das Tempo des Alterns zu messen, verwendeten die Forscher eine epigenetische Uhr namens DunedinPACE. Ein revolutionäres Instrument zur Bestimmung der Geschwindigkeit der biologischen Alterungsprozesse.
Diese Methode wurde von Daniel Belsky und dessen Kollegen an der Duke University sowie der Universität Otago entwickelt. Sie misst, wie schnell sich ein Körper mit dem Älterwerden verschlechtert.
Die Studie brachte erstaunliche Ergebnisse hervor: Eine hohe Einhaltung der mediterranen MIND-Diät (Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay) bremste das Tempo des Alterns gemessen am DunedinPACE.
Gesunde Ernährung als Schutzwall gegen Demenz?
Sie verringerte sowohl das Risiko für Demenz als auch Sterblichkeit signifikant. Darüber hinaus machte ein langsamerer DunedinPACE 27 Prozent der Ernährungs-Demenz-Verbindung und 57 Prozent der Ernährungs-Sterblichkeits-Verbindung aus.
Ein bedeutender Schritt also in Richtung Demenzprävention. Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse liefert, bleibt jedoch ein Teil des Zusammenhangs zwischen Ernährung und Demenz unklar.
Die Wissenschaftler betonen daher die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen speziell auf Gehirnebene. Trotzdem sind sie überzeugt:
Die Überwachung des biologischen Alterns und einer gesunden Ernährung könnte tatsächlich zur Prävention von Demenzerkrankungen beitragen. Vorausgesetzt, die Beobachtungen werden in diverseren Populationen bestätigt.