Daten zeigen: Endometriose erhöht Risiko für Eierstockkrebs
Neue Untersuchungen sehen einen Zusammenhang zwischen Endometriose und der Krebserkrankung. Das Risiko bleibt aber dennoch niedrig.
Endometriose ist eine häufige Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter – man geht davon aus, dass ca. 10% aller Frauen davon betroffen sind. Bei Betroffenen wächst Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter.
Dies führt oftmals zu starken Schmerzen und Unwohlsein. Es gibt aber noch einen weiteren Grund zur Sorge: Laut einer im JAMA veröffentlichten Studie liegt das Risiko für die Entwicklung von Eierstockkrebs bei betroffenen Frauen im Vergleich zu gesunden Frauen um das Vierfache höher.
Forscher waren sich bereits grundsätzlich bewusst, dass zwischen Endometriose und einem erhöhten Ovarialkarzinom-Risiko ein Zusammenhang besteht. Die neue Studie zeigt jedoch auf, wie dieses Risiko je nach Unterart der Endometriose variiert.
Gefährliche Formen von Endometriose erhöhen das Krebsrisiko drastisch
Besonders alarmierend sind die Ergebnisse für Frauen mit schwerer Endometriose. Dazu zählt die tief-infiltrierende Art sowie die sogenannten «Schokoladenzysten».
Bei diesen Frauen ist das allgemeine Risiko für Eierstockkrebs um fast das Zehnfache erhöht. Frauen, die an tief infiltrierender Endometriose, Schokoladenzysten oder beidem leiden, haben zudem ein fast 19-fach höheres Risiko für Typ-I-Eierstockkrebs.
Trotz dieser alarmierenden Ergebnisse betonen Experten, dass Betroffene nicht in Panik geraten sollten. Denn obwohl das relative Risiko durch Endometriose steigt, bleibt Eierstockkrebs eine seltene Erkrankung mit geringem absolutem Risiko.
Endometriose und Ovarialkarzinom: Eine komplexe Beziehung
Ärzte raten Frauen mit Endometriose dazu, auf mögliche Anzeichen von Ovarialkarzinomen zu achten. Dazu gehören Blähungen, Bauchschmerzen und Veränderungen bei Darm- oder Blasentätigkeit.
Ausserdem empfehlen sie die regelmässige Einnahme oraler Kontrazeptiva (die «Pille»), wenn diese von ihrem Arzt zur Behandlung der Endometriose verschrieben wurden. Die Pille ist laut Daten mit einer Risikoreduktion für Eierstockkrebs um 50 Prozent verbunden.
Auch mit den neuen Erkenntnissen bleibt die genaue Verbindung zwischen Endometriose und einem erhöhten Krebsrisiko unklar. Einerseits könnten genetische Faktoren eine Rolle spielen, aber auch entzündliche Prozesse oder hormonelle Kriterien könnten dafür verantwortlich sein.