Dieses Gewürz beugt Schwangerschaftsdiabetes vor
Die Lösung für ein wachsendes Gesundheitsproblem in der Schwangerschaft liegt ausgerechnet in der Gewürzküche, so eine neue Studie. Achtung: Es wird scharf.

Sie sind schwanger und lieben scharfes Essen? Dann haben wir gute Nachrichten für Sie! Eine Studie deutet darauf hin, dass das regelmässige Geniessen von feurigen Gerichten Ihr Risiko für die Entwicklung einer Schwangerschaftsdiabetes senken könnte.
Schwangerschaftsdiabetes entsteht, wenn Schwangerschaftshormone die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Insulin zu verwenden oder zu produzieren. Die Zahlen sind alarmierend: Während 2016 noch 6 Prozent aller Schwangerschaften von Diabetes betroffen waren, stieg diese Zahl in nur fünf Jahren, bis 2021, auf 8,3 Prozent.

Für die Mutter erhöht sich damit das Risiko für Präeklampsie und Kaiserschnitt; es kommt häufiger zu Frühgeburten oder Atemproblemen bei Neugeborenen. Langfristig steigt für Mutter und Kind das Risiko, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Die wissenschaftliche Entdeckung
Forscher der University of Buffalo analysierten die Daten von 1397 schwangeren Frauen und untersuchten deren Essgewohnheiten im Zusammenhang mit Schwangerschaftsdiabetes. Dabei konzentrierten sie sich besonders auf Gerichte mit Bohnen als Basiszutat, speziell Bohnen: Chili, getrocknete Bohnen und Bohnensuppe.
Denn: Bohnen gelten laut American Diabetes Association als «pflanzliche Superstars» aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Proteingehalts.
Das Ergebnis war verblüffend: Eine statistisch signifikante Verbindung zur Reduzierung des Diabetes-Risikos liess sich nur im Zusammenhang mit Chili erkennen. Frauen, die mindestens einmal monatlich Chili assen, hatten ein um 3,5 Prozent geringeres Risiko für Schwangerschaftsdiabetes.
Die Macht der scharfen Inhaltsstoffe
Die Erklärung ist vermutlich in den besonderen Inhaltsstoffen des Chilis zu suchen, speziell dem Capsaicin – das für die charakteristische Schärfe verantwortlich ist. Ausserdem kommen im Chili-Gericht nicht irgendwelche, sondern dunkle Bohnen zum Einsatz, und diese enthalten höhere Mengen an phenolischen Verbindungen als hellere Bohnensorten.

Sowohl Capsaicin als auch phenolische Verbindungen haben in Human- und Tierstudien vielversprechende Ergebnisse bei der Blutzuckerregulation gezeigt. Diese Stoffe können die Glukoseaufnahme verlangsamen und die Insulinresistenz verbessern.
Schon wer einmal im Monat ein Chili-Gericht verzehrt, darf sich über positive Gesundheitseffekte freuen. Probieren Sie doch mal eine unserer Rezeptempfehlungen aus.
Klassiker für jeden Geschmack: Chili con Carne und Chili sin Carne
Ein traditionelles Chili con Carne lässt sich ohne grossen Aufwand zu einer ausgewogenen Mahlzeit für Schwangere abwandeln. Mit magerem Hackfleisch, Bohnen, viel Gemüse und frischen Gewürzen entsteht ein schmackhaftes Gericht, das den Blutzucker stabil hält.

Für die fleischlose Variante eignet sich Chili sin Carne mit Linsen oder Jackfrucht als Basis perfekt. Diese pflanzlichen Alternativen liefern zusätzliche Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und sind sehr ballaststoffreich.
Neue Ideen: Chili-Paprika-Dip, Low-Carb-Chili & gefüllte Paprika
Kreative Chili-Dips sorgen für Abwechslung und Pepp bei Snacks oder Gemüsesticks und sind rasch zubereitet. Wer Kohlenhydrate sparen möchte, probiert ein Low-Carb-Chili mit viel Gemüse, Sojahack oder Tofu und lässt Brot oder Reis einfach weg.
Besonders hübsch ist auch gefüllte Paprika mit Chili-Bohnen-Füllung, die im Ofen gratiniert werden. Diese Gerichte eignen sich ür die ganze Familie und lassen sich geschmacklich individuell variieren.
Passen Sie die Schärfe nach Belieben an
Die Schärfe von Chili können Sie individuell dosieren, so bleibt Ihr Magen gerne dabei. Wer empfindlich ist, nutzt mildere Sorten oder entfernt die Kerne und weisse Haut der Schoten vor dem Kochen.
Immer wichtig: frische Zutaten verwenden und auf versteckten Zucker in Fertigsaucen oder Dips verzichten, um den Blutzucker stabil zu halten. Selbstgemachte zuckerfreie Thai-Sweet-Chili-Saucen oder Gemüsepfannen sind hierfür ideal.
Regelmässige Abwechslung mit neuen Chili-Gerichten macht Spass, steht für Geschmacksvielfalt und kann zur ausgewogenen Ernährung in der Schwangerschaft beitragen.
Praktische Präventionsstrategien: Keine Macht der Schwangerschaftsdiabetes
Wer kein Fan von scharfem Essen ist, muss nicht verzweifeln – es gibt weitere bewährte Methoden, um Schwangerschaftsdiabetes wirksam vorzubeugen. Insgesamt empfiehlt sich eine ballaststoffreiche, fettarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein.

Zuckerhaltige Getränke und Süssigkeiten lassen Sie lieber weg, regelmässige körperliche Aktivität behalten Sie bei beziehungsweise nehmen Sie jetzt auf.
Falls trotz aller Vorsichtsmassnahmen eine Diagnose gestellt wird, ist das kein Grund zur Panik: Die meisten Fälle von Schwangerschaftsdiabetes lassen sich durch einfache Lebensstiländerungen erfolgreich behandeln. Die Mehrheit der betroffenen Frauen kann eine gesunde Schwangerschaft und Geburt erleben.