Riskant: Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter
Wenn sich die befruchtete Eizelle ausserhalb der Gebärmutter eingenistet hat, stellt das ein ernsthaftes medizinisches Problem dar. Wir erklären, weshalb.
Während einer normalen Schwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. Doch was passiert, wenn sie sich ausserhalb davon festsetzt?
Man spricht dann von einer Eileiterschwangerschaft – oder medizinisch korrekt ausgedrückt – einer Extrauteringravidität.
Versteckte Gefahr: Wo und wie oft tritt diese Fehlentwicklung auf?
Eine solche Schwangerschaft kann überall dort stattfinden, wo die befruchtete Eizelle Halt findet. Am häufigsten geschieht dies jedoch im Eileiter, daher auch der gebräuchliche Name «Eileiterschwangerschaft».
In den USA betrifft dieses Phänomen etwa eine von 50 Schwangeren. Die Folgen können fatal sein: Das Wachstum des Embryos kann zum Platzen des betroffenen Organs führen und lebensbedrohliche Blutungen verursachen.
Überlebenschancen für das ungeborene Kind
Die Aussichten für das ungeborene Kind sind leider düster. Der Embryo hat keine Überlebenschance, da er ausserhalb der Gebärmutter nicht mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden kann.
Eine solche Situation endet immer mit einem Verlust der Schwangerschaft.
Symptome erkennen und richtig handeln
Anfangs ähnelt eine Extrauteringravidität stark einer normalen Schwangerschaft. Die klassischen Anzeichen wie ausbleibende Periode, Bauchschmerzen und Brustempfindlichkeit können auftreten.
Weitere Symptome sind Übelkeit, einseitige Unterleibsschmerzen oder Schwindelgefühle. Bei starken Schmerzen oder Blutungen sollte sofort der Notarzt kontaktiert werden.
Wo kann sich die Eizelle noch einnisten?
Obwohl der Eileiter am häufigsten betroffen ist, gibt es auch andere Orte für eine Extrauteringravidität.
Sie kann in den Eierstöcken stattfinden oder im Gebärmutterhals. Oder sogar auf Narbengewebe nach einem Kaiserschnitt.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genaue Ursache lässt sich oft nicht feststellen. Eine mögliche Erklärung könnte eine Beschädigung des Eileiters sein, die den Transport der befruchteten Eizelle zur Gebärmutter verhindert.
Besonders gefährdet sind Raucherinnen, Frauen über 35 Jahre sowie Frauen mit Geschlechtskrankheiten oder vorhergehenden Operationen im Beckenbereich.
Komplikationen einer Extrauteringravidität
Eine unbehandelte Extrauteringravidität kann lebensbedrohlich sein. Das Wachstum des Embryos führt zum Platzen des betroffenen Organs und zu schwerwiegenden Blutungen.
In seltenen Fällen muss das beschädigte Organ entfernt werden. Das wiederum kann Auswirkungen auf die zukünftige Fruchtbarkeit haben.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus Schwangerschaftstest, gynäkologischer Untersuchung und Ultraschall. Die Therapie ist abhängig vom Stadium der Extrauteringravidität.
In frühen Stadien kann ein Medikament namens Methotrexat helfen, das Wachstum des Embryos zu stoppen. Bei fortgeschrittenen Fällen oder starken Blutungen muss jedoch operiert werden.
Nach einer Eileiterschwangerschaft
Nach dem Verlust einer Schwangerschaft braucht es Zeit zur körperlichen und seelischen Erholung. Es wird empfohlen, mindestens drei Monate zu warten, bevor Sie erneut versuchen schwanger zu werden.
Eine vorhergehende Extrauteringravidität erhöht das Risiko für weitere. Daher sollten Sie aufmerksam auf Ihren Körper hören und bei Verdacht sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Kann man einer Eileiterschwangerschaft vorbeugen?
Eine hundertprozentige Prävention gibt es nicht. Allerdings können bestimmte Lebensgewohnheiten das Risiko senken.
So verringert die Nutzung von Kondomen die Gefahr für Geschlechtskrankheiten, welche wiederum als Risikofaktor gelten.