ADHS bei Kindern: Ratgeber zu nicht-stimulierenden Medikamenten
ADHS bei Kindern kann mit nicht-stimulierenden Medikamenten behandelt werden. Ein kleiner Überblick über Anwendung und Wirkung.
Nach der Diagnose von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) empfehlen Kinderärzte Verhaltensansätze, die das Selbstvertrauen und die Selbstkontrolle von betroffenen Kindern stärken können. Als nächster Schritt kommt möglicherweise eine medikamentöse Behandlung infrage.
Medikamente gegen ADHS
Die US-amerikanische «Food and Drug Administration» (FDA) hat zwei Arten von Medikamenten zur Linderung von ADHS-Symptomen zugelassen: Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien. Beide können helfen, dass betroffene Kinder sich in der Schule, zu Hause und mit Familie und Freunden besser zurechtfinden.
Stimulanzien sind die am häufigsten verschriebenen Behandlungen und oft die erste Wahl. Aber wenn das Kind diese nicht gut verträgt, könnten Nicht-Stimulanzien eine Alternative sein.
Nicht-stimulierende Medikamente gegen ADHS: Ein Blick hinter den Vorhang
Die FDA hat vier nicht-stimulierende Medikamente zur Behandlung von ADHS bei Kindern zugelassen: Atomoxetin (Strattera), Guanfacin (Intuniv), Clonidin (Kapvay) sowie Viloxazine (Qelbree).
Wir geben einen kleinen Überblick darüber, wann diese Medikamente für die Symptome von Kindern in Betracht gezogen werden.
Die Entscheidung zwischen Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien
Stimulanzien wurden erstmals vor fast 60 Jahren zur Behandlung von ADHS bei Kindern zugelassen. Sie sind auch heute noch eine Standardbehandlung.
Etwa 70 bis 80 Prozent der mit ADHS diagnostizierten Kinder und Jugendlichen verspüren durch stimulierende Medikamente eine gewisse Symptomlinderung.
Risiken und Nebenwirkungen von Stimulanzien
Es mag seltsam erscheinen, dem Kind etwas zu geben, das eher aufputscht als beruhigt. Aber paradoxerweise wirken Stimulanzien oft effektiv.
Allerdings sind Stimulanzien kontrollierte Substanzen mit einem Risiko für Sucht und Missbrauch. Das kann zusammen mit anderen potenziellen Nebenwirkungen wie Tics, Angstzuständen, Gewichtsverlust oder Schlaflosigkeit ein Ausschlusskriterium für einige Familien sein.
Nicht-stimulierende Medikamente: Eine Alternative?
Eine individuelle Anpassung der ADHS-Behandlung an die aktuelle Situation des Kindes ist daher notwendig. Und zwar, unter Berücksichtigung der Entwicklung sowie sich verändernder Herausforderungen im Leben des Kindes.
Etwa vier Fünftel aller Kinder mit ADHS haben andere Begleiterkrankungen wie Depression oder Angst. Daher ist es besonders wichtig, dass sich die Therapie den wechselnden Bedürfnissen anpasst; hier kommen Nicht-Stimulanzien ins Spiel.
Nicht-stimulierende Medikamente: Wann sind sie für Ihr Kind geeignet?
Stimulanzien weisen eine starke Erfolgsbilanz auf. Es gibt jedoch Situationen, in denen Nicht-Stimulanzien bereits am Anfang empfohlen oder später hinzugefügt oder eine Umstellung darauf erfolgt.
Bei der Erstellung eines Behandlungsplans müssen die einzigartigen Bedürfnisse und Umstände des Kindes berücksichtigen. Dazu zählen sein Alter sowie eventuelle weitere Probleme wie Depression oder Angstzustände.
Weitere Schritte im Umgang mit ADHS
Medikamente sollten nur einen Teil des gesamten Ansatzes darstellen. Fähigkeitstraining sowie Familien- und Einzelberatung können ebenfalls wertvoll sein.
Elementar ist auch ein Verständnis dafür, warum und wie ADHS das Kind beeinflusst. Und Lehrer und Trainer des Kindes sollte man nach Möglichkeit ebenfalls einbeziehen.