ADHS vs. ADS: Was ist der Unterschied?
Scheinbar über Nacht wurde ADS zu ADHS. Aber was genau kennzeichnet die Aufmerksamkeitsstörung und wo liegen die Unterschiede in den Begrifflichkeiten?
Der Begriff «ADS» ist aus dem Schulalltag kaum mehr wegzudenken. Doch warum war auf einmal nur noch von «ADHS» die Rede?
Von ADS zu ADHS – eine Frage der Terminologie
Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) lässt sich als kleiner Bruder des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) betrachten. Aber was genau unterscheidet diese beiden Begriffe voneinander?
Im Grunde meinen sie sehr Ähnliches, aber eben doch nicht dasselbe. «ADS» beschreibt Konzentrationsschwierigkeiten ohne Hyperaktivität, während «ADHS» zusätzlich eine übermässige Aktivität und Impulsivität einschliesst.
Die verschiedenen Gesichter des AD(H)S
Es gibt drei Typen von ADHS – den vorwiegend unaufmerksamen, den vorwiegend hyperaktiv-impulsiven und eine Kombination aus beiden Formen. Ersterer entspricht dem traditionellen Verständnis von ADS, wobei Betroffene Konzentrationssschwierigkeiten haben oder abgelenkt wirken, jedoch keine Hyperaktivität oder Impulsivität aufweisen.
Der hyperaktiv-impulsive Typ zeigt hingegen Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität, aber weniger Unaufmerksamkeit. Betroffene sind oft unruhig und handeln impulsiv, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
Der kombinierte Typ schliesslich vereint alle drei Aspekte: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Dies gilt als die häufigste ADHS-Ausprägung bei Kindern.
Wie fühlt sich ADHS an?
Die Symptome von ADHS variieren je nach Alter und Geschlecht. Sie können bereits im Alter von drei Jahren auftreten, werden aber oft erst im Erwachsenenalter erkannt.
Bei kleinen Kindern äussert sich das Syndrom meist durch einen übermässigen Aktivitäts- bzw. Bewegungsdrang. In der Grundschule tritt wiederum vermehrt die Unfähigkeit in den Vordergrund, sich auf etwas zu konzentrieren.
Im Erwachsenenalter ändern sich die Symptome erneut und gleichen eher den Auswirkungen von Stress oder Hormonschwankungen. Typisch sind beispielsweise ein stark ausgeprägtes Temperament und Schwierigkeiten beim Multitasking.
Behandlungsmöglichkeiten von ADHS
Obwohl es keine Heilung für ADHS gibt, lassen sich die Symptome gut behandeln. Die Behandlung zielt in der Regel darauf ab, sowohl die berufliche bzw. schulische als auch persönliche Lebensqualität zu verbessern.
Zu den Behandlungsoptionen gehören Verhaltenstherapie, Medikamente mit oder ohne Stimulanzien und Psychotherapie.