Voller Selbstvertrauen: Warum Eltern mehr loslassen sollten

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 18.11.2024 - 06:36

Viele Kinder sind überbehütet. Dabei kann «Loslassen» Kindern und Eltern gleichermassen guttun – vorausgesetzt die Situation erlaubt es.

Kleinkind im Supermarkt
Aufgaben abgeben: Lassen Sie Ihr Kleinkind beim Einkaufen mithelfen? - Depositphotos

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, Ihren Kindern mehr Freiraum zu geben? In einer Welt, die von Überwachung und Kontrolle geprägt ist, fällt das Loslassen der Kinder umso schwerer.

Dies fördert jedoch die Unabhängigkeit und das Selbstvertrauen bei Kindern. Es geht darum, den Kleinen Raum für eigene Erfahrungen zu lassen – natürlich immer im Rahmen ihrer Fähigkeiten und ihres Alters.

Kinder brauchen Freiheit zum Wachsen

Die Befürworter argumentieren damit, dass Kinder lernen müssen, sich in der Welt zurechtzufinden. Ohne ständige Beaufsichtigung durch Erwachsene.

Nur so könnten sie resiliente Persönlichkeiten entwickeln und auf Herausforderungen vorbereitet sein. Sie behaupten sogar, dass übermässiger Schutz oft mehr schadet als nützt.

Denn wenn wir unseren Nachwuchs ständig unter unserer Obhut halten, hindern wir ihn daran wichtige Lebenskompetenzen zu erlernen und eigene Erfahrungen zu machen.

Sicherheit vs Abenteuerlust: Ein Balanceakt

Natürlich bedeutet Loslassen nicht, die Zügel komplett aus der Hand zu geben. Vielmehr handelt es sich um einen bewussten Prozess des Loslassens in angemessenem Masse.

Mutter und Junge mit Fahrrad
Elterntaxi ade: Liegt die Schule gleich um die Ecke, sollten Eltern darüber nachdenken, ihre Kinder den Schulweg selbst bestreiten lassen. - Depositphotos

Eltern müssen stets den Entwicklungsstand und die individuellen Fähigkeiten ihrer Kinder berücksichtigen. Es geht darum, eine Balance zwischen Sicherheit und Abenteuerlust zu finden.

So lernen Kinder, Risiken einzuschätzen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

Kinder Erfahrungen machen lassen – auch negative

Es ist ganz natürlich, dass Eltern ihre Kinder vor Unheil bewahren wollen. Das bedeutet jedoch nicht, dem Kind stets den Weg zu ebnen und es vor allen Enttäuschungen beschützen zu müssen.

Im Gegenteil sogar: Das Er- und Durchleben von Enttäuschungen gehört zum Grösserwerden dazu. Kinder müssen lernen, auch mit Frust und kleinen Niederlagen umzugehen – eine Stärke, von der sie ihr ganzes Leben lang profitieren werden.

Verantwortung übernehmen: Kinder vor Gefahren schützen

Eltern haben die Verantwortung. Das bedeutet auch, dass sie im Zweifelsfall die Autonomie ihres Kindes beschränken müssen, wenn es die Situation verlangt.

Junge macht den Backofen an
Wenn Kinder den Umgang mit Gefahren lernen, gibt ihnen das viel Selbstvertrauen. - Depositphotos

Wichtig ist dann eine offene Kommunikation innerhalb der Familie. Wenn Eltern ihre Intention hinter einer Haltung oder einer Handlung erklären, trägt dies zu einem respektvollen Umgang gegenüber dem Kind bei.

Fazit: Ein Plädoyer für mehr Freiheit

Es erfordert Mut, seine Kinder loszulassen und ihnen Raum zur Selbstentfaltung zu geben. Doch wer bereit ist, diesen Schritt zu wagen, könnte seinen Nachwuchs damit auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten – voller Selbstvertrauen und Resilienz.

Trotzdem sollten Eltern die Sicherheit ihres Kindes dabei im Auge behalten und im Zweifelsfall einschreiten.

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