Die Ursachen und Risikofaktoren für Lupus

Judith Heede
Judith Heede

Am 13.03.2024 - 06:03

Lupus ist eine dieser rätselhaften Krankheiten, die Ärzte noch nicht gänzlich durchschaut haben. Was die Wissenschaft bisher weiss, lesen Sie hier.

Pillen auf Papier, Lupus.
Die Krankheit Lupus gehört nach wie vor zu den Rätseln der Medizin. - Depositphotos

Die Krankheit Lupus stellt Mediziner noch immer vor Rätsel. Es ist unklar, warum sie auftritt oder wie sie entsteht.

Experten sind sich jedoch dahingehend einig, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren als Auslöser agieren. Somit spielen sowohl kontrollierbare Dinge eine Rolle als auch solche, auf die wir keinen Einfluss haben.

Bis der Ursprung dieser Krankheit erforscht wurde, muss jenes Wissen genügen, das aktuelle Forschungen bieten. Wir werfen einen Blick auf mögliche Ursachen von Lupus nach heutigem Stand der Wissenschaft.

Allgemeine Risikofaktoren bei Lupus

Lupus ist eine Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass unser Immunsystem anfängt zu schwächeln, fehlgeleitet wird und beginnt unser eigenes Gewebe anzugreifen.

Autoimmune Disease Artikel mit Brille.
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung und noch nicht vollständig erforscht. - Depositphotos

Es gibt einige Faktoren, die als Auslöser unter Verdacht stehen, etwa Hormone. Allerdings befindet sich diese Theorie noch in den Anfängen – es gibt bisher keine klare Verbindung zwischen Hormonen und Autoimmunkrankheiten.

Auffällig ist, dass 90 Prozent der Menschen mit Lupus weiblich sind. Das deutet darauf hin, dass Hormone irgendeine Art von Einfluss haben.

Infektionen und Medikamente

Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Viren und Bakterien eine Rolle bei der Entstehung von Lupus spielen. Ein direkter kausaler Zusammenhang konnte bisher allerdings auch hier nicht nachgewiesen werden.

Dennoch zählt die Infektion zu den häufigsten, potenziellen Auslösern für Lupus. Bestimmte Medikamente kommen ebenfalls als Ursache infrage.

Medikamente
Medikamenteninduzierter Lupus tritt in der Regel nach langfristiger Einnahme bestimmter Arzneien auf. - Depositphotos

Ein medikamenteninduzierter Lupus entsteht normalerweise nach langfristiger Einnahme bestimmter Arzneien wie Antikonvulsiva, Antibiotika oder Blutdruckmedikamenten. Er verschwindet fast immer, wenn das Medikament abgesetzt wird.

Die Rolle der Umweltfaktoren

Auch Umweltfaktoren werden oft als mögliche Auslöser für Lupus genannt. Dazu gehört unter anderem die Exposition gegenüber ultraviolettem Licht (Fotosensibilität) durch Glühbirnen oder Sonne.

Siliziumstaub, der sich in Boden, Zigarettenrauch, Keramiken und Reinigungspulvern befindet, und das Rauchen von Zigaretten könnten ebenfalls ausschlaggebend sein.

Genetische Veranlagung

Wenn in Ihrer unmittelbaren Familie bereits Fälle von Lupus aufgetreten sind, haben Sie womöglich eine genetische Prädisposition dafür. Eine familiäre Vorbelastung bedeutet jedoch nicht, dass Sie die Krankheit zwingend entwickeln werden, sondern nur, dass Sie anfälliger sind.

Allerdings reicht dieser Faktor allein normalerweise nicht aus, um die Krankheit tatsächlich auszulösen. Hier lesen Sie, wie Sie Ihr Immunsystem mit Nahrungsergänzungsmitteln stärken können und welche neuen Therapien gegen die Schmerzen helfen.

Bislang haben Wissenschaftler mehr als fünfzig Gene mit Lupus in Verbindung gebracht. Zwar ist nicht bewiesen, dass diese die Krankheit verursachen, jedoch tragen sie nachgewiesenermassen dazu bei.

Antigene

Ein Antigen ist eine Substanz, die in den Körper eindringt und eine Immunreaktion auslöst – insbesondere die Produktion von Antikörpern. Letztere kämpfen gegen das, was der Körper als Eindringling wahrnimmt.

immunsystem abwehr symbolbild grau
Ist man an Lupus erkrankt, wehrt sich das eigene Immunsystem auch gegen gesundes Gewebe. - Depositphotos

Bei Patienten mit Lupus greift das Immunsystem jedoch auch gesundes Gewebe an, sogenannte Auto- oder Selbstantigene. Somit hat das Immunsystem seine Toleranz gegenüber diesen Autoantigenen verloren – hauptsächlich aufgrund genetischer und umweltbedingter Faktoren.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen