Ist es immer noch gefährlich, an COVID-19 zu erkranken?
Reinfektionen sind nicht harmlos. Da die Fälle weiter zunehmen, warnen Experten, dass wiederholte Infektionen dauerhafte Auswirkungen haben könnten.
COVID-19 ist heute weniger beängstigend und alltäglicher als noch vor drei Jahren. Viele Menschen haben es nicht nur einmal, sondern zwei-, dreimal oder sogar öfter gehabt.
Meistens sind wiederholte Infektionen weniger schwerwiegend als die erste, was zu einer gewissen Sorglosigkeit führt. Aber erneute Ansteckungen sind keineswegs harmlos.
Mit steigenden Fallzahlen und neuen Varianten warnen Experten für Infektionskrankheiten davor, dass wiederholte Infektionen kumulative und anhaltende Auswirkungen haben könnten.
Die Folgen von Mehrfachinfektionen
Es gäbe einige frühe Hinweise darauf, dass insbesondere nach der Neuinfektion mit COVID-19 alle möglichen Probleme auftreten könnten. Davor warnt Dr. Robert Murphy vom Havey Institute for Global Health an der Feinberg School of Medicine in Northwestern.
Dr. Ziyad Al-Aly von der Washington University in St. Louis bestätigte dies in einem 2022 im «Nature Medicine» veröffentlichten Artikel. Menschen mit mindestens zwei COVID-Erkrankungen wiesen höhere Raten an kurz- und langfristigen Herz-, Lungen- und Gehirnproblemen auf als Einmalinfizierte.
Warum sind Mehrfachinfizierte stärker gefährdet?
Personen mit bestehenden, womöglich unbekannten Vorerkrankungen sind mit jeder weiteren Infektion einem höheren Risiko ausgesetzt.
Beispielsweise könnte eine Person mit entstehendem Diabetes durch eine COVID-Erkrankung ernsthafte Schäden an der Bauchspeicheldrüse und am endokrinen System davontragen. Ebenfalls könnte eine hohe Entzündungsrate vor COVID das Risiko für Herzerkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt nach einer Infektion erhöhen.