Frühlingsgefühle – wie verpflichtest du dich zur Freude?

Raphael Fässler
Raphael Fässler

«Tat» ist die Phase, in der du in die Umsetzung deiner Pläne kommst und den Praxistransfer ins Leben initiierst.

Freude
Freude stellt sich oft ein, nach Dankbarkeit. - Depositphotos

Tat nennt sich die dritte Phase des Schöpfungskreislaufes, worin du deine PS mit Freude auf die Strasse bringst. Sie folgt durch einen intuitiven Impuls aus der Stille heraus (Erste Phase der «Stille») und dem kreieren eines Masterplanes (Zweite Phase der «Kreativität»).

Anna sass auf einer alten Parkbank und beobachtete die Menschen, die an ihr vorbeigingen. Sie sah lachende Gesichter, ernste Mienen, gestresste Schritte und die Handys direkt vor den Köpfen der Menschen. «Wann spürt man eigentlich echte Freude?», fragte sie sich. War es der Moment, in dem man ein Ziel erreicht? Oder wenn alle Probleme verschwunden sind?

Gerade als sie darüber nachdachte, landete ein kleiner Spatz neben ihr und begann, fröhlich zu zwitschern. Er hatte nichts und doch wirkte er, als würde er das Leben in vollen Zügen geniessen. Anna lächelte. «Vielleicht ist Freude gar nicht so kompliziert», dachte sie.

Freude folgt der Dankbarkeit

Sie erinnerte sich an all die Momente, in denen sie sich gesagt hatte: «Ich kann mich erst freuen, wenn alles perfekt ist.» Doch wann war das jemals der Fall gewesen? Es gab immer eine nächste Herausforderung, ein weiteres Ziel, ein kleines oder grosses Problem. Und so hatte sie die Freude oft vertagt.

Doch jetzt, mit dem Zwitschern des kleinen Vogels in ihren Ohren, liess sie ihre Gedanken los. Sie atmete tief ein und spürte die Wärme der Sonne auf ihrer Haut. Sie dachte an ihre beste Freundin, die sie immer zum Lachen bringt. An ein klares Glas Wasser, das ihren Durst stillt. An eine Umarmung von ihren Liebsten. Und sie erkannte, wofür sie jeden Tag aus tiefstem Herzen dankbar ist.

Die bewusste Wahl

Und plötzlich war sie da – die echte Freude. Nicht laut, nicht überschwänglich. Sondern leise, tief und warm. Eine Freude, die nichts von ihr verlangte, ausser dass sie sie erkannte.

Anna begriff: Echte Freude ist nicht das grosse Feuerwerk im Aussen. Sie ist eine Entscheidung aus ihrem Innern – eine glasklare Absicht. Eine tägliche und bewusste Wahl, sich den kleinen Wundern des Lebens zu öffnen. Und so beschloss sie, ab heute dies zu tun – nämlich mit offenen Augen für das Gute und einem Herzen voller Dankbarkeit.

Umsetzung in die Tat

Sie fragt sich nun immer wieder: Was bereitet mir Freude? Wie kann ich dies mit dem verbinden, was ich eh tun muss? Wie hole ich noch mehr Freude dazu und kombiniere sie? Wie kann ich mich dafür anerkennen, mich loben und diesen Prozess feiern?

Wie kann ich durch meine Taten, durch mein Leben der Freude, die Welt ein Stück verbessern? Was wird durch mich schöner auf dieser Welt? Und was ist die eine kleine Sache für mich, welche mich jeden Tag mit Freude motiviert und welche ich deshalb sofort umsetze?

Einige Antworten waren sofort klar, andere brauchen ein wenig Zeit, bis sie gedeihen und umgesetzt werden. Mit dieser Erkenntnis stand sie auf, lächelte dem Spatz zu und machte sich mit neuer Energie auf den Weg. Die Welt um sie herum hat sich nicht verändert, aber ihre Sicht auf sie ist jetzt bewusster, achtsamer und friedvoller.

Wie Anna`s Geschichte weitergeht und wie sie ihre Wandlung adäquat reflektiert und anpasst, erfährst du im nächsten Beitrag zur vierten Phase des Schöpfungskreislaufes.

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