Mit dem Unfassbaren umgehen: Trauer nach einem Suizid

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Schock, Verwirrung, Traurigkeit: Der Verlust eines geliebten Menschen durch Suizid gehört zu den schwersten Erfahrungen im Leben. Was jetzt hilft.

Traurige Frau auf einem Bett
Den Suizid eines geliebten Menschen zu verarbeiten, gehört zu den härtesten Dingen im Leben. - Depositphotos

Wenn sich jemand in Ihrem Umfeld das Leben nimmt, kämpfen Sie nicht nur mit Trauer, sondern auch mit Gefühlen wie Schuld, Wut oder Scham. Diese Emotionen sind schmerzhaft, aber eine normale Reaktion auf die Umstände.

Mit der Zeit können Sie lernen, sich mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen. Es ist nicht notwendig, alle Antworten zu finden, um mit dem Schmerz leben zu lernen.

Weinende Frau
Nach dem Suizid eines geliebten Menschen kann die Trauer überwältigend sein. - Depositphotos

Übrigens: Polizeiliche Untersuchungen oder Medieninteresse können zusätzliche Belastungen darstellen. Das müssen Sie nicht alleine packen. Lassen Sie sich in solchen Situationen unbedingt unterstützen, sei es von Freunden, Familie oder Selbsthilfegruppen.

Hoffnung trotz Dunkelheit

Auch in den dunkelsten Zeiten gibt es Wege, wieder Hoffnung zu finden. Der Verlust eines geliebten Menschen wird Ihr Leben verändern, aber Sie müssen sich nicht langfristig davon bestimmen lassen.

Kleine Schritte, wie das Schaffen von Ritualen oder der Austausch mit anderen Betroffenen, können einen Weg zur Heilung ebnen. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst Zeit geben und die Veränderungen in Ihrem Leben annehmen.

Sie dürfen in Ihrem eigenen Tempo vorangehen und Ihren persönlichen Weg zurück ins Leben finden. Dieser Prozess braucht Zeit und Geduld.

Die Gefahr der komplizierten Trauer

Manchmal kann Trauer so intensiv sein, dass sie den Alltag dauerhaft beeinträchtigt. In solchen Fällen spricht man von komplizierter Trauer, die professionelle Hilfe erfordert.

Tröstende Hände
Wer trauert, sollte sich nicht isolieren ‒ es gibt Hilfe. - Depositphotos

Psychische Folgen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) können auftreten. Es ist wichtig, solche Anzeichen ernst zu nehmen und aktiv Hilfe zu suchen.

Therapeutische Angebote oder spezialisierte Trauerbegleitung können Ihnen helfen, den Schmerz zu verarbeiten. Wer lange auf einen Therapieplatz warten muss, kann zum Beispiel auch Mitglied einer Selbsthilfegruppe werden.

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie selbst mit Suizidgedanken kämpfen, ist es wichtig, sofort Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Schweiz können Sie den allgemeinen Notruf unter 112, die Polizei unter 117 oder die Sanität unter 144 kontaktieren.

Denken Sie daran: Es ist kein Zeichen von Schwäche, um Unterstützung zu bitten, sondern ein mutiger Schritt. Hilfe ist da, und Sie müssen nicht allein durch diese dunkle Zeit gehen.

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