So gehen Sie gegen Scheidenpilz in der Schwangerschaft vor
Während einer Schwangerschaft gerät der Hormonhaushalt einer Frau durcheinander. Dabei kommt es auch vermehrt zu Scheidenpilz. So können Sie dagegen vorgehen.
Schwangerschaft – eine Zeit der Freude, aber auch der Herausforderungen für den weiblichen Körper. Eine dieser Herausforderungen ist die vaginale Candidiasis, besser bekannt als Scheidenpilz oder Hefepilzinfektion.
Dieser ungebetene Gast macht sich durch Juckreiz und einen weissen Ausfluss bemerkbar und kann schwangeren Frauen das Leben schwer machen.
In einer gesunden Vagina sorgt ein saures Milieu dafür, dass schädliche Organismen nicht überhandnehmen können. Laktobazillen sind hierbei die Hauptakteure, die mit ihrer Wasserstoffperoxidproduktion den pH-Wert zwischen 3,8 und 4,5 halten.
Doch während einer Schwangerschaft ändert sich vieles. Ein erhöhter Östrogenspiegel fördert einerseits die Glykogenproduktion in der Vaginalschleimhaut und damit auch das Wachstum von Laktobazillen.
Doch gleichzeitig bietet dieses Glykogen auch Nahrung für Candida-Pilze. Kommt es zu einem Ungleichgewicht in diesem empfindlichen System, hat man schnell eine Pilzinfektion am Hals, respektive in der Scheide.
Was dagegen hilft
Scheidenpilz stellt keine direkte Gefahr für das ungeborene Kind dar. Das Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind Begleiterscheinungen des Infekts. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der betroffenen Frauen.
Hier kommt Clotrimazol ins Spiel, ein Antipilzmittel aus der Apotheke, welches sicher während der Schwangerschaft angewendet werden kann. Es greift gezielt Bestandteile in der Zellmembran des Pilzes an und hemmt so dessen Wachstum.
Von einer Selbstmedikation wird allerdings abgeraten. Die Tabletten dürfen erst nach ärztlicher Abklärung gebraucht werden. Diese Therapie kann bis zu einer Woche dauern.
Doch nicht immer verschwindet der lästige Pilzbefall wie gewünscht nach einer Woche Behandlungsdauer. In diesem Fall sollten Betroffene erneut ihren Arzt aufsuchen. Möglicherweise steckt eine andere Art Candida dahinter oder bakterielle Vaginose.
Eine erweiterte Diagnostik mittels Abstrichen bringt dann oft Licht ins Dunkel um alternative Therapiemethoden einzuleiten. Antipilzmittel wie Miconazol oder Econazol können benutzt werden.
Rund um natürliche Heilmittel ranken sich viele Mythen; wissenschaftlich belegt ist deren Wirksamkeit jedoch selten bis nie. Vor allem in der Schwangerschaft wird vor Eigenexperimentierung gewarnt. Denn was gut gemeint ist, kann ohne fachliche Beratung mehr schaden als nützen.