So kann Akupunktur gegen Angststörungen helfen
Eine Angststörung belastet das Leben ungemein und noch gibt es keine eindeutige Behandlung. Akupunktur soll jedoch helfen, die Angst zu mindern.
Wenn Sie gestresst sind, mag die Vorstellung, dass mehrere Nadeln Ihre Haut durchstechen, nicht nach Erleichterung klingen. Dennoch wird in der traditionellen chinesischen Medizin seit Tausenden von Jahren Akupunktur eingesetzt, um beispielsweise Schmerzen zu lindern.
Bei Angstzuständen werden Akupunkturnadeln an Stellen wie den Innenseiten der Handgelenke, zwischen den Augenbrauen und den Ohren platziert. In der Praxis gibt es sowohl anekdotische als auch wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit.
In diesem Artikel lesen Sie alles, was Sie über Akupunktur bei Angst wissen müssen – einschliesslich Vorteilen, Risiken und Hausmitteln.
Akupunktur gegen Angst: Funktioniert sie wirklich?
Laut Ashley Flores, einer lizenzierten Akupunkteurin aus den USA, hilft die Methode dabei, das Nervensystem zu regulieren. Insbesondere die Äste des autonomen Nervensystems sollen damit wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Nach der traditionellen chinesischen Medizin fliesst die Energie, also das «Qi» durch unseren Körper. Wenn diese blockiert oder unausgeglichen ist, kann das Krankheiten verursachen.
Die amerikanische Fachärztin für chinesische und integrative Medizin Elizabeth Trattner erklärt: Akupunktur stelle das Gleichgewicht im Körper wieder her und fördere somit die Heilung.
Wie funktioniert es?
Akupunktur ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheit. Dieser kann Empfehlungen für Bewegung, Ernährung, Phytotherapie (Verwendung von Pflanzen- und Kräutermedikamenten) sowie Psychotherapie umfassen.
Man trenne die physischen und mentalen Aspekte eines Patienten nicht, da beide eng miteinander verbunden seien, so Trattner. Symptome wie Angstzustände, nächtliches Schwitzen, Anspannung und Depression könnten auf einen «Yin-Mangel» hinweisen.
Dies sei eine häufige Ursache für Angst in der chinesischen Medizin.
Was passiert während einer Sitzung?
Bei einer Akupunktursitzung erfragt der Therapeut zunächst Ihre Gesundheitsziele. Anschliessend legen Sie sich auf eine Liege, während sehr feine Nadeln vorsichtig unter die Oberfläche Ihrer Haut eingeführt werden.
Die Nadeln bleiben etwa dreissig Minuten lang an Ort und Stelle. Sie werden dabei nicht einfach zufällig über Ihren Körper verteilt.
Je nach Ihren körperlichen oder psychischen Symptomen müssen Sie an spezifische Akupunkturpunkte gesetzt werden.
Vorteile, Risiken und Nebenwirkungen
Eine Untersuchung von zwanzig Studien ergab: Bei Menschen mit generalisierter Angststörung kann Akupunktur die Symptome im Vergleich zu Medikamenten und anderen Therapieformen reduzieren.
Darüber hinaus kann sie vor chirurgischen Eingriffen hilfreich sein, um präoperative Ängste zu lindern. Akupunktur ist relativ sicher, wenn sie von einem qualifizierten Praktiker durchgeführt wird.
Dennoch sind Nebenwirkungen wie Blutungen, Schwindel während der Sitzung oder Infektionen nicht gänzlich ausgeschlossen.
Was können Sie zu Hause tun?
Zu Hause bietet es sich an, Akupressur auszuprobieren. Studien haben gezeigt, dass diese Methode wirksam zur Reduzierung von Angst ist.
Akupressur basiert auf dem gleichen Vorgehen wie Akupunktur – nur ohne Nadeln, sondern per Fingerdruck.