Wenn die Angst den Alltag beherrscht
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Fast jede dritte Person ist im Laufe ihres Lebens betroffen.
Die Angst ist ständiger Begleiter vieler Menschen. Völlig neutral betrachtet ist sie eine völlig normale menschliche Emotion.
Sie ist allerdings für die meisten von uns eher, wie ein ungebetener Gast. Denn sie kann auch lähmen, einschränken und kontrollieren.
Doch was passiert eigentlich in Körper und Geist, wenn die Angst das Ruder übernimmt? Und was können wir tun, damit wir der Furcht die Stirn bieten können?
Der tägliche Kampf mit der Angst
Ein bisschen Nervosität hier, eine Prise Aufregung da – das kennen wir alle. Doch bei manchen Menschen nimmt diese Anspannung überhand.
Wenn Gedanken und Emotionen primär von Angst gesteuert werden, wird es problematisch. Dadurch können Alltag, zwischenmenschliche Beziehungen und weitere Lebensbereiche stark beeinträchtigt werden.
Trotz ihrer destruktiven Kraft hat Angst auch eine wichtige Funktion für unser Überleben: Sie schützt uns vor Gefahren.
Symptome der Angststörungen
Wie äussert sich nun aber eine solche Angststörung? Im Grunde genommen lassen sich zwei Arten von Symptomen unterscheiden: psychische und physische.
Zu den psychischen Symptomen zählen beispielsweise ständige Sorgen, wiederkehrende Gedanken oder soziale Isolation. Physisch kann sich die Angst durch Herzrasen, Brustschmerzen, hohen Blutdruck oder Muskelverspannungen bemerkbar machen.
Die psychische Belastung kann also auch körperlich werden. Oft sind die auftretenden Symptome auf ein Übermass an Stresshormonen im Körper zurückzuführen.
Die vielen Gesichter der Angst
Angststörungen können viele verschiedene Formen annehmen – von spezifischen Phobien über Panikattacken bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen.
Es gibt zudem auch Angststörungen, die primär in spezifischen Altersgruppen, zum Beispiel bei Kindern oder Jugendlichen, auftreten. Sie werden bei den Betroffenen durch gleiche oder ähnliche Trigger ausgelöst, oder weisen jeweils ähnliche Symptome auf.
Eine Angststörung kann aber grundsätzlich jede und jeden treffen. 15 bis 20 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer sind im Laufe Ihres Lebens von einer Angststörung betroffen.
Hilfe zur Selbsthilfe: Wie wir gegen die Angst ankämpfen können
Es gibt einige vielversprechende Möglichkeiten, eine Angststörung zu behandeln.
Therapeutische Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie können helfen, schädliche Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
Auch einfache Massnahmen wie regelmässige Bewegung oder Atemübungen können einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben. Fachmedizinerinnen oder Therapeuten können bei Bedarf auch Medikamente wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel verschreiben, um die Symptome zu behandeln.
Angst ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens – doch sie sollte uns nicht beherrschen.