Fit nach Fieber? Wann Sport wieder sicher ist
Ob Erkältung oder schwere Grippe: Wenn Sie nach Ihrer Genesung wieder trainieren möchten, sollten Sie es langsam angehen lassen. Dafür gibt es auch gute Gründe.
Sie kennen das Gefühl: Die Grippe hat Sie flachgelegt, aber die Sportschuhe rufen. Doch Vorsicht:
Wenn Sie zu früh in das Workout einzusteigen, könnte das mehr schaden als nutzen. Wer nach einer Krankheitspause wieder beginnt zu trainieren, sollte seinen Körper nicht überfordern.
Muskeln und Atmungssystem sind geschwächt; eine Überbeanspruchung kann Symptome verschlimmern oder sogar neue Beschwerden hervorrufen.
Warten lohnt sich
Geduld ist gefragt beim Wiedereinstieg ins Training nach Krankheit. Experten raten dazu, abzuwarten, bis Symptome vollständig abgeklungen sind und man sich stark genug fühlt – besonders nach Atemwegserkrankungen sollte man mindestens zwei Wochen warten.
Fiebernde sollten komplett auf Sport verzichten; erhöhte Körpertemperatur plus Anstrengung können Dehydration begünstigen und den Heilungsprozess verlangsamen. Ein ärztlicher Rat zur Intensität des Trainings kann ebenfalls hilfreich sein.
Eine ernsthafte Folge des zu frühen Trainingsbeginns ist die Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, die im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führt. Dabei werden Erkältungskeime durch Bewegung beim Sport über das Blut im Körper verteilt und setzen sich an den Herzklappen fest.
Moderat trainieren
Eine leichte Erkältung muss kein Grund sein, auf Bewegung zu verzichten. Tatsächlich kann moderates Training sogar dabei helfen, schneller gesund zu werden.
Aber was tun nach einer ernsteren Erkrankung? Hier gilt es vorsichtig zu sein: Eine Rückkehr zum gewohnten Trainingsprogramm ist oft schwieriger als gedacht.
Nach längerer Krankheit sinkt die kardiorespiratorische Fitness dramatisch; der Körper hat seine ganze Energie darauf verwendet, gegen die Infektion anzukämpfen. Ein voreiliges Zurückkehren zur Routine belastet das geschwächte Immunsystem zusätzlich.
Auf den eigenen Körper hören
Wenn es dann endlich so weit ist: Übertreiben Sie es nicht gleich am ersten Tag und beginnen Sie mit leichteren Übungen von kürzerer Dauer als gewohnt. Steigern Sie allmählich Intensität sowie Umfang Ihres Workouts.
Zu intensives Training direkt nach einer Krankheit kann den Cortisolspiegel erhöhen – dies wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv zugleich. Das bedeutet, dass Ihr Immunsystem weniger effektiv arbeitet und Muskelreparaturprozesse gehemmt werden könnten.
Wenn Ihnen der Arzt Antibiotika verordnet hat, sollten Sie besonders genau hinhören. Denn diese Medikamente gegen Bakterien schwächen den Körper und können so zu einem Rückfall beitragen.
Zurück auf die Laufstrecke
Ihre bevorzugte Sportart ist Laufen? Dann sollten Sie auch folgende Tipps beachten, wenn Sie krank gewesen sind.
Starten Sie mit kleinen Runden und moderater Geschwindigkeit, vermeiden Sie das Joggen an kalten Tagen. Überdies müssen Sie darauf achten, dass Sie nicht zu stark ins Schwitzen kommen.
Verschwitzte Sportsachen kühlen nämlich den Körper aus, was bei einer überstandenen Grippe zu erneuten Symptomen führen kann. Daher sollten Sie sich auch sofort umziehen, wenn Sie wieder nach Hause kommen.