Prokrastination? So besiegen Sie den inneren Schweinehund
«Ich mache das morgen.» Wie oft haben Sie sich das schon gesagt? Und hat es funktioniert? Aufschieberitis, wer kennt sie nicht. Tipps dagegen finden Sie hier.
Aufschieberitis ist ein weit verbreitetes Phänomen, dem wir alle irgendwann in unserem Leben begegnen.
Prokrastination wird meist im Zusammenhang mit Arbeit oder Schule betrachtet. Jedoch kann sie jeden Lebensbereich beeinflussen und ernsthafte Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Zum Beispiel, wenn es um gesundheitsfördernde Verhaltensweisen wie Schlaf und Bewegung geht.
Was steckt hinter der Prokrastination?
Aufschieben bedeutet, wichtige Aktivitäten oder Aufgaben zu verzögern, obwohl wir wissen, dass die Folgen dieser Verzögerung erheblich sein können.
Es gibt zwei Arten von Aufschieberitis: die verhaltensbezogene und die entscheidungsbezogene. Erstere bezieht sich auf das Hinauszögern von Aufgaben, letztere auf das Zögern bei Entscheidungen.
Gesunde Gewohnheiten fallen dem Vertagen zum Opfer
Wenn wir gesundheitsbezogene Aufgaben – wie Sport – unnötig aufschieben, führt dies zu einem insgesamt weniger aktiven Leben. Dies wiederum ist mit einer Vielzahl anderer Gesundheitsprobleme verbunden.
Auch der Schlaf wird oft vernachlässigt: Manche Menschen neigen dazu, ihre Schlafenszeit trotz des Wissens um negative Auswirkungen unabsichtlich oder auch durch bewusste Selbstmanipulation hinauszuzögern.
Gefahren des ständigen Vertagens
Die Konsequenzen des chronischen Verschiebens sind vielfältig und reichen von leichtem Stress bis hin zum Scheitern bei wichtigen Aufgaben. Dies kann weitere negative Folgen nach sich ziehen. Generell führt Prokrastination zu geringerem Wohlbefinden und schlechterer Leistung in Schule oder Beruf.
Die Verschlechterung des Wohlbefindens – durch das Aufschieben verursacht – verleitet uns zu noch mehr Prokrastination. Ein wahrer Teufelskreis.
Was treibt uns zum Aufschieben?
Die Gründe für das Vertagen können von Person zu Person stark variieren. Einige Faktoren sind jedoch besonders auffällig: Niedriges Selbstwertgefühl, Schwierigkeit der Aufgabe, Selbstschutz, psychische Gesundheit und Perfektionismus spielen eine grosse Rolle bei der Neigung zur Prokrastination.
Raus aus dem Teufelskreis!
Aber was tun gegen die chronische Verschleppung von Aufgaben und Aktivitäten? Hier einige Tipps:
Überprüfen Sie Ihre Einstellung zu sich selbst; üben Sie sich in Selbstmitgefühl. Es ist nicht wichtig, Dinge immer perfekt zu erledigen. Wichtig ist, dass sie aktiv werden und die Aufgaben und Aktivitäten überhaupt angehen.
Sie schieben etwas vor sich her, weil die Aufgabe einfach zu gross erscheint? Teilen Sie grosse oder komplexe Aufgaben in kleinere Schritte auf. So können Sie sich auf Prozessziele statt Ergebnisziele konzentrieren. Setzen Sie sich für diese Ziele bewusst Deadlines
Wenn sie starke Schwierigkeiten damit haben, aus der Aufschieberitis rauszukommen kann es nicht schaden, eine Fachperson um Rat zu fragen. Beispielsweise eine spezialisierte Psychologin oder Psychologen.