Darum sind Omega-3-Fettsäuren so wichtig fürs Gehirn
Nerven müssen miteinander kommunizieren, und dafür brauchen sie Fett. Omega-3 zum Beispiel. Fehlt das, steigt das Risiko für Krankheiten – darunter ADHS.
Bestimmt haben auch Sie schon von den Vorteilen der Omega-3-Fettsäuren gehört. Doch neue Studien zeigen: Diese Wunderwaffe kann noch viel mehr, als wir vermutet hätten!
Sogar bei Krankheiten entpuppt sich Omega-3 als vielversprechende Hilfe, insbesondere bei ADHS.
Warum sollten wir fetten Fisch konsumieren?
Gesundheitsexperten empfehlen Erwachsenen und Kindern, mindestens zweimal pro Woche fetten Fisch wie Lachs, Makrele, Hering oder Thunfisch zu essen. Der Grund dafür sind die Omega-3-Fettsäuren, die in hohem Masse in diesen Fischen enthalten sind.
Besonders die positiven Auswirkungen auf das Gehirn veranlassen Mediziner zu diesem Ratschlag.
Für Menschen mit Impulskontrollstörungen wie ADHS gilt zudem häufig die Empfehlung, ihre Ernährung täglich um mindestens 1 Gramm Fischöl zu ergänzen.
Unser Gehirn braucht hochwertige Fette
60 Prozent des menschlichen Gehirns bestehen aus Fetten. Daher benötigt es eine kontinuierliche Zufuhr von Nahrungsfetten zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Hier kommen essenzielle Fettsäuren ins Spiel, die als Bausteine für die Fettsäuresynthese fungieren. Fetter Seefisch und Fischöle liefern zwei der wichtigsten essenziellen Fettsäuren für unser Gehirn: EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure).
Beide gehören zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren.
Omega-3 wirkt als Schutzschild unseres Gehirns
Wenn genügend Omega-3 im Körper vorhanden ist, schützt es das Gehirn hervorragend. Ist der Spiegel jedoch zu niedrig, kann dies negative Konsequenzen haben:
Die äussere Membran der Gehirnzellen, Neuronen genannt, degeneriert. Dadurch produzieren die Neuronen weniger Serotonin – ein Neurotransmitter, der mentale Aktivität und Stimmung kontrolliert.
Zudem können sich die Rezeptoren für den Neurotransmitter Dopamin verformen. Das führt zu niedrigerem Dopamin-Spiegel, da der Botenstoff dann nicht mehr andocken kann, und die Kommunikation zwischen den Nerven schaltet auf Funkstille um.
ADHS und Fettsäuren – vermutete Zusammenhänge
Unsere Vorfahren ernährten sich, was das Fettsäurenverhältnis betrifft, deutlich gesünder, als wir das heute tun. Als ideal gilt ein Verhältnis von etwa 2:1 bei den Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren.
Heute liegt dieses Verhältnis bei vielen Menschen etwa bei 15:1. Studien zufolge erhöht solch ein Mangel an Omega-3-Säuren das Risiko, ADHS zu entwickeln. Omega-3-Fettsäuren nehmen eine Schlüsselrolle ein bei ADHS, von Prävention bis Behandlung.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass Kinder mit ADHS in aller Regel niedrigere Omega-3-Werte im Blut aufweisen. Wichtig: Nicht immer liegt das an der Ernährung, denn auch genetische Faktoren können dabei mitspielen.
Omega-3 bei ADHS – sinnvolle Nahrungsergänzung?
Forschende in der Medizin sind der Meinung, dass eine Ernährungsergänzung mit Omega-3 Hyperaktivität konsequent lindert. Eine Analyse der Orgeon Health & Science University, die Daten aus 16 Studien über ADHS und Omega-3 verglich, zeichnet ein klares Bild.
Zudem zeigte sich in einer australischen Studie, dass Kinder mit ADHS von täglicher Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Omega-3 profitieren. Innerhalb von vier Monaten waren die Kinder weniger unaufmerksam sowie weniger hyperaktiv und konnten sogar besser buchstabieren.