Die «Atlantic Diet»: Vielversprechender Ernährungstrend
Eine traditionelle Ernährungsweise aus dem Nordwesten Spaniens und Portugals könnte der nächste grosse Gesundheitstrend sein. Doch welche Vorteile bringt sie?
In den letzten Jahren galt die mediterrane Ernährungsweise als der beste Weg, um vielfältig und gesund zu essen. Doch nun gibt es einen neuen Konkurrenten: die «Atlantic Diet», also eine durch den Atlantik beeinflusste Ernährungsweise.
Zwar ist diese ähnlich wie die mediterrane Ernährung, doch es gibt einige Unterschiede, die aus Sicht von Ernährungsexperten nicht zu unterschätzen sind.
Atlantische vs. mediterrane Ernährung: Ein Vergleich
Beide Ernährungsweisen legen ihren Schwerpunkt auf frische, unverarbeitete Lebensmittel. Zudem wird bei beiden die soziale Interaktion während der Mahlzeiten betont, die nachweislich positive Gesundheitseffekte bringt.
Die Atlantik-Ernährung beinhaltet jedoch einen höheren Konsum von rotem Fleisch und Schweinefleischprodukten. In den Ursprungsregionen dieses Ernährungsansatzes sind diese tierischen Produkte ein wichtiger Bestandteil der Esskultur.
Dennoch empfehlen zahlreiche Experten weiterhin, den Fleischkonsum möglichst zu begrenzen und auf pflanzliche Alternativen zu setzen. Es besteht also derzeit keineswegs Einigkeit unter den Ernährungswissenschaftlern.
Gesundheitsvorteile der «Atlantic Diet»
Trotz des Streits um den Fleischkonsum haben Forschungen gezeigt, dass die «Atlantic Diet» mit einer Reihe gesundheitlicher Vorteile verbunden ist. Dazu gehört ein verringertes Risiko für das metabolische Syndrom.
Es handelt sich dabei um einen chronisch gestörten Stoffwechseln, der Herzkrankheiten oder Diabetes begünstigt. Jedoch betonen Kritiker der Ergebnisse, dass auch Faktoren wie körperliche Aktivität eine Rolle spielen, in der Forschung jedoch nicht beachtet wurden.
Die Studienlage zur «Atlantic Diet»
Generell ist die Studienlage zur atlantischen Ernährungsweise weit weniger umfangreich als jene zur Version aus dem Mittelmeerraum. Das liegt vor allem an der bis dato geringeren Popularität.
Bereits 2010 wurde aber eine Verbindung zwischen der «Atlantic Diet» und einer geringeren Rate an nicht tödlichen Herzinfarkten festgestellt. Eine weitere Studie von 2023 fand zudem einen Zusammenhang zwischen dem Ernährungskonzept und einem reduzierten Depressionsrisiko.
Dieser Effekt wurde allerdings auch bei anderen gesunden Ernährungsweisen beobachtet, darunter die mediterrane.
Ist die «Atlantic Diet» für jeden geeignet?
Trotz aller Vorteile ist zu beachten, dass die «Atlantic Diet» kein universal nutzbarer Ernährungsansatz ist. Die Verfügbarkeit von frischen, unverarbeiteten Meeresfrüchten kann je nach Region stark variieren.
Das dürfte die Nachahmung dieser Ernährungsweise ausserhalb meernaher Regionen schwierig machen. Hinzu kommt, dass hochqualitativer Fisch, sofern verfügbar, meist sehr teuer ist.
Letztlich gilt: Beachten Sie immer Ihre individuellen Gesundheitsbedürfnisse und halten Sie im Zweifel mit einem Arzt Rücksprache, bevor Sie Ihre Ernährung umstellen.