Warum in Ihrem Fisch so viel Plastik enthalten ist
Durch die Verschmutzung unserer Weltmeere gelangt immer mehr Mikroplastik in den Organismus von Fischen und Meeresfrüchten – die wir Menschen dann verzehren.
Die Verschmutzung unserer Gewässer durch Mikroplastik stellt nicht nur eine Bedrohung für die Meeresökosysteme dar, sondern auch für unsere Gesundheit. Es ist offensichtlich, dass wir diesen Schadstoffen ausgesetzt sind, wenn wir Meeresfrüchte verzehren und dies könnte ein Risiko für die Lebensmittelsicherheit darstellen.
Ist etwa das eine Meerestier weniger belastet als das andere? Die erste dazu veröffentlichte Studie von den Forschern Lisbeth Van Cauwenberghe und Colin R. Janssen hat sich mit Weichtieren beschäftigt.
Wenn Sie eine durchschnittliche Portion Muscheln essen, nehmen Sie dabei etwa 90 Plastikpartikel auf. Eine durchschnittliche Portion Austern hingegen enthält möglicherweise nur rund 50 solcher Partikel.
Fischgenuss – Ein Festmahl für Mikroplastik?
Daraus ergibt sich, dass der jährliche Verzehr von europäischen Schalentieren bis zu 11'000 Mikroplastikteilchen pro Jahr betragen kann. Es ist jedoch noch unklar, welches Risiko damit verbunden ist.
Trotzdem wird aufgrund ihrer beständigen Natur die Menge an Mikroplastik in der marinen Umwelt zunehmen.
Sardinen und Co.: Wie sicher sind sie wirklich?
Es ist unvermeidlich, dass Menschen beim Verzehr von Meeresfrüchten zumindest einige Mikroplastiken zu sich nehmen. Besonders bei Arten wie Muscheln oder kleinen Fischen, bei denen das gesamte weiche Fleisch verzehrt wird. Und wie sieht es mit Sardinen aus?
Forscher haben die Kontamination von Konserven-Sardinen und -Sprotten mit Mikro- und Mesoplastiken (Plastikstücke grösser als ein Millimeter) untersucht. Sie prüften 20 Marken von Dosen-Sardinen und -Sprotten aus 13 Ländern auf vier Kontinenten. In einem von fünf Fällen fanden sie Plastikpartikel vor.
Die unsichtbare Gefahr: Mikroplastik im Fischfilet
Was wir bisher wissen ist, dass verschlucktes Mikroplastik durch die Darmwand von Säugetieren gelangen kann. Dort kann es sich im ganzen Körper verteilen und sogar die Plazentaschranke überwinden.
Aber gelangt das Mikroplastik dadurch auch tatsächlich ins Muskelgewebe der Fische, also in ein Fischfilet?
Vergleicht man den Gehalt an Mikroplastiken in eingeweihtem Fleisch mit dem in entfernten Organen, so enthält das Fleisch manchmal sogar höhere Mengen an Mikroplastiken als die Organe.
Gesundheitsrisiko: Die dunkle Seite des Meeresfrüchtegenusses
Dies unterstreicht, dass eine Entweidung nicht unbedingt das Risiko einer Aufnahme von Mikroplastik durch Verbraucher ausschliesst. Forscher stellten fest, dass Mikrokunststoffe verschiedener Farben, Formen und Grössen in allen untersuchten Fischmuskulaturproben nachgewiesen wurden. Sie gelangen also tatsächlich ins Fleisch.
Der durchschnittliche Verzehr von Mikroplastiken beim Essen von Plattkopf, Zackenbarsch, Garnele, Makrele oder Barrakuda kann bei einer 300-Gramm-Portion Hunderte von Plastikpartikeln betragen. Bei einer Kinderportion von 2 Unzen sind es vielleicht nur Dutzende solcher Partikel.
Mögliche Folgen: Krebsrisiko und DNA-Schäden
Neben den physischen Schäden durch die Aufnahme von Mikroplastik selbst können diese Partikel auch absorbierte Schadstoffe freisetzen. Darunter etwa polychlorierte Biphenyle (PCBs) sowie chemische Zusatzstoffe aus Kunststoff wie Bisphenol A (BPA). Dies könnte zu hormonellen Störungen, Krebsrisiken und DNA-Schäden führen.
Obwohl es keine Standarddosis für die Aufnahme von Mikroplastik gibt, kann eine wöchentliche Dosis dieser Art von Fischen schwerwiegende Folgen haben.
Insbesondere schwangere und stillende Frauen sowie Kinder sind besonders gefährdet. Dies lässt sich sagen, obwohl genaue Informationen über die genaue Toxizität verschiedener Kunststofftypen im menschlichen Körper fehlen.