Allergisch auf Kuhmilchprotein? Das sagt der Baby-Kot
Den ganz normalen Baby-Kot gibt es nicht. Junge Eltern aber wissen es schon: Veränderungen fallen auf. Auch Nahrungsmittelallergien zeigen sich an diesem Ort.

Eltern von Neugeborenen stellen schnell fest, dass der Inhalt einer Windel in Form und Konsistenz stark variieren kann.
Eine kurzzeitige Veränderung ist meist kein Grund zur Sorge, doch regelmässig auftretende Unregelmässigkeiten können auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie hindeuten.
Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über den Zusammenhang zwischen dem Stuhlgang Ihres Babys und möglichen Allergien sowie Tipps zur Linderung gastrointestinaler Symptome.
Was ist eigentlich normaler Baby-Stuhl?
Jetzt sind Sie als Eltern gefragt: Was würden Sie als «normalen» Baby-Stuhl beschreiben?
Tatsachlich fällt der Stuhlgang beim Baby ganz unterschiedlich aus, und bleibt dabei trotzdem im «Normal»-Spektrum. Bei gestillten Babys nimmt der Stuhlgang eine Farbe an, die an Senf erinnert; Babys, die bereits aus der Flasche gefüttert werden, produzieren dagegen eher festen gelben oder braunen Stuhl.
Und der Stuhlgang jener Babys, die eine Mischnahrung aus Muttermilch und Flaschennahrung bekommen, liegt meistens irgendwo dazwischen.
Nahrungsmittelallergie: Beispiel Eiweiss aus Kuhmilch
Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen bei Babys zwar nicht wirklich oft vor. Umso wichtiger, sie zu erkennen, wenn sie doch mal eingetreten sind.
Zu den Hauptverursachern zählt Kuhmilch: speziell die Proteine, die sie enthält. Diese können eine Überreaktion des Immunsystems auslösen; bis zu drei Prozent aller einjährigen Babys sind einer Studie aus dem Jahr 2019 zufolge davon betroffen.

Das gilt direkt für Säuglinge, die mit entsprechenden Babypräparaten gefüttert werden. Aber auch das Stillen schützt vor solchen Allergien nicht, wenn über die Muttermilch Kuhmilchpartikel in den Kreislauf des Babys gelangen.
Indizien: Kotkonsistenz und weitere Symptome
Der Stuhl Ihres Babys ist ein wichtiges Indiz für seine Gesundheit. Das gilt speziell für alles, was mit Nahrung zu tun hat, insbesondere mögliche Allergien, zum Beispiel jene auf Milch.
Finden Sie in der Windel Ihres Neugeborenen Spuren von Blut, ist der Kot eher schleimig oder weich beziehungsweise breiig – einschliesslich Durchfall – liegt der Verdacht nahe, dass Ihr Kind eine allergische Reaktion auf Kuhmilchproteine zeigt.

Diese Veränderungen im Stuhlgang können durch weitere Symptome wie Unruhezustände, Bauchschmerzen, Erbrechen sowie Hautausschläge begleitet werden. In der Regel treten diese innerhalb der ersten sieben Tage nach der Einführung der Kuhmilch auf.
Was tun?
Bemerken Sie also einen ungewöhnlich weichen Stuhlgang Ihres Babys, der vielleicht sogar Schleim oder Blut enthält, denken Sie zurück. Hatte Ihr Kind Kontakt mit Kuhmilch, direkt, als Zutat in einem bestimmten Nahrungsmittel, vielleicht über Ihre Muttermilch?
In diesem Fall könnte die Kot-Auffälligkeit ein Hinweis auf eine Sensibilität Ihres Kindes gegenüber Kuhmilchproteinen sein. Diese sollte behandelt werden; die Behandlung wiederum hängt von Ihrer individuellen Situation ab.

Bei Stillbabys könnte ein Kinderarzt eine Ausschlussdiät für die Mutter empfehlen: Lebensmittel, die potenziell Kuhmilcheiweisse enthalten, werden für die Stillzeit vom Speiseplan gestrichen. Bei Säuglingen, die die Flasche bekommen, sollte auf eine andere Säuglingsnahrung umgestellt werden.
Aussicht
War die Diagnose «Milcheiweisssensibilität» zutreffend, sollten sich die Symptome Ihres Babys innerhalb von zwei bis drei Wochen nach Umstellung der Ernährung verbessern.
Übrigens: Im Alter von ein bis zwei Jahren gehört eine Milcheiweissunverträglichkeit in den meisten Fällen der Vergangenheit an. Aufs gemeinsame Glace am Sommerabend und feinen Schweizer Käse beim Bergausflug dürfen Sie sich also ganz klar freuen!